Mit dem Toyota Mirai setzen die Japaner seit über einem Jahr voll auf Wasserstoff-Technologie. Langsam kommt das Projekt in Fahrt.
2020 Toyota Mirai FCEV
Die Zukunft im Blick: der Toyota Mirai mit Wasserstoff-Brennstoffzelle - Toyota
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viertürer mit Brennstoffzellen-Antrieb und 154PS
  • 5kg Wasserstoff-Vorrat reichen für 500km
  • Preise starten bei heftigen 89‘900 CHF

Bei neuen Technologien werden die Japaner gerne oft belächelt. So auch als sie den Hybrid-Antrieb in den Massenmarkt brachten. Doch bei seitdem über 12 Millionen produzierten Einheiten lacht niemand mehr. Ob es mit dem Toyota Mirai auch ähnlich läuft?

Seit Frühjahr 2019 ist der unkonventionell gestylte Viertürer offiziell im Verkauf. Erst ist dabei nicht das erste Wasserstoff-angetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeug. Doch er ist eben der erste Versuch von Toyota für den Endkunden.

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Das Design des Toyota Mirai ist typisch japanisch - Toyota

Mit einem Grundpreis von 89‘900 Franken ist die Eintrittsschwelle in diese revolutionäre Antriebsform allerdings empfindlich teuer. Was bekommt der Kunde beim Toyota Mirai für sein Geld?

Der Toyota Mirai spielt preislich gegen die Oberklasse

Prinzipiell einen sehr komfortablen Gleiter. Mit einer Länge von 4,89m spielt er in einer Klasse von BMW 5er, Audi A6 und Mercedes E-Klasse. Das Platzangebot ist aber eher ein Stück darunter anzusiedeln. Auch das sonstige Interieur wirkt etwas verspielter als bei der konventionellen Konkurrenz.

2020 Toyota Mirai FCEV
Das Interieur des Mirai fällt in seiner Preisklasse gegenüber der Konkurrenz deutlich ab - Toyota

Immerhin: der Wasserstoff-Stromer kommt mit allen Fahrerassistenz-Systemen die man sich wünschen kann. Dazu bietet sein Elektroantrieb mit 154PS und 335Nm selbst für flottere Fahrt ausreichend Kraft. Im Gegensatz zum herkömmlichen Elektroauto quittiert der Toyota Mirai sportlichen Einsatz auch nicht mit langen Standzeiten.

Denn der Hauptvorteil des Brennstoffzellen-Autos ist seine Betankungszeit. Etwa gleich wie bei einem Verbrenner ist das Druckgas in ein paar Minuten wieder voll nachgefüllt. Der 5kg-Vorrat am Unterboden des Japanres reicht übrigens für 500km.

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So schnell betankt wie ein Verbrenner: der Toyota Mirai mit Wasserstoff-Brennstoffzelle - Toyota

Bleibt die Versorgungsdichte – und hier ist auch das grösste Problem der Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Es gibt einfach deutlich zu wenig Tankstellen um ein flächendeckendes Netz bieten zu können. Dazu kommt die energieintensive Herstellung und ebensolche Komprimierung und Lagerung des Wasserstoffs.

Doch Toyota hält trotz dieser Nachteile mit Nachdruck am Konzept Brennstoffzelle fest. Nach und nach kommt nun auch der Markt in Fahrt. In Deutschland haben sich neben dem japanischen Botschafter auch viele Polizei- und Feuerwehr-Wachen für den Mirai entschieden. Auf den Durchbruch im Massenmarkt warten die Japaner allerdings weiterhin.

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