Der Skoda Enyaq markiert den echten Einstieg ins Elektrozeitalter für die Tschechen. Dabei verzichtet er nicht auf wichtige Markenwerte.
2021 Skoda Enyaq iV
Der Raumgleiter für das E-Zeitalter: der neue Skoda Enyaq iV. - Skoda
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Reicht in den Abmessungen fast an Gross-SUV Kodiaq heran
  • Bietet im Innenraum mehr Platz als je ein Skoda zuvor
  • Kommt mit Heck- oder Allradantrieb und Leistungen von 148PS bis 306PS
  • Reichweite von 340km bis 510km aus 55kWh, 62kWh oder 82kWh-Batterien

Der Name Skoda Enyaq steht für „Quelle des Lebens“. So ungefähr stellt sich Skoda den Einstieg in die Ära der Elektromobilität vor. Der Citigo-e iV war mehr eine kleine Fingerübung. Mit dem neuen Raumgleiter steht das erste Produkt auf dem MEB-Baukasten der Konzernmutter vw.

Bei einer Länge von 4,65m übertrifft er den Octavia und bleibt nur knapp hinter dem grossen Kodiaq. Beeindruckend ist allerdings die Höhe. Mit 1,61m ist der Skoda Enyaq ein wirklich grosses Auto. Bemerkenswert vor allem, da er kein SUV ist, sondern eher ein Crossover.

Der Skoda Enyaq erinnert ein wenig an die Mercedes R-Klasse

2021 Skoda Enyaq iV
Auf den Bildern schwer zu erahnen: die wahre Grösse des Skoda Enyaq iV. - Skoda

Man ist an die alten Mercedes-Benz R-Klasse erinnert, zumindest ist es das einzige Auto, dessen Formfaktor vergleichbar wäre. Mit dem grossen Mercedes hat der Skoda ein gigantisches Platzangebot gemein. Die Tschechen selbst sprechen vom grössten Innenraum, den sie je gebaut haben. Und das soll etwas heissen, schliesslich sind gerade Superb und Kodiaq wirklich geräumige Fahrzeuge.

So bleibt es dann auch nicht bloss bei 585 Litern Kofferrauminhalt. In der Mittelkonsole zwischen Fahrer und Beifahrer finden sich etwa 30 Liter weiterer Stauraum. Überhaupt ist der Entfall herkömmlicher Antriebstechnik allerorten zu spüren. Die Bewegungsfreiheit ist in allen Reihen beachtlich und liegt deutlich über dem VW ID3.

Mehr Raum als in jedem anderen Skoda

2021 Skoda Enyaq iV
Der grosse Radstand sorgt für einen gigantischen Innenraum. - Skoda

Angetrieben wir der Skoda Enyaq allerdings von der gleichen Technik. In der Basis, dem 50 iV, arbeiten 148PS im Heck mit einer 55kWh-Batterie zusammen. Der 60iV bringt es auf 180PS aus einer 62kWh-Stromversorgung. Im 80iV kommt der grösste Akku zum Einsatz, hier sind es 82kW, die einen 204PS-Motor versorgen.

Doch Skoda bleibt nicht allein beim Heckantrieb. Der Enyaq kommt als erster MEB-Modell auch mit einem Zwei-Motor-Layout und Allradantrieb. Die 80x iV getaufte 4WD-Version beeindruckt mit 265PS und beschleunigt in 6,9 Sekunden auf 100km/h.

Nach oben wird das Programm vom Skoda Enyaq vRS iV abgerundet. Mit 306PS aus zwei Motoren und 460Nm maximalem Drehmoment ist er der Sportler unter den E-Gleitern. Er darf auch mit 180km/h Spitze als einziger im Programm schneller als 160km/h fahren. Bei der Akkugrösse bleibt allerdings auch der vRS bei 82kWh.

Geladen werden die Topmodelle mit bis zu 125kW am Gleichstrom. Am Wechselstrom sind es dreiphasige 11kW im Maximum. Das Laden dauert hier bis zu acht Stunden, während es am Schnellader keine 40 Minuten sind.

Im Innenraum wartet eine angenehme Überraschung

2021 Skoda Enyaq iV
Das Interieur ist gefällig gestaltet und überraschend hochwertig austapeziert. - Skoda

Im Interieur überzeugte der tschechische Stromer mit einem recht konventionellen Layout. Ein flächiges Armaturenbrett, das lederbezogen sehr edel wirkt, trägt einen 13-Zoll-Monitor. Über ihn werden alle Systeme gesteuert, dem Fahrer bleibt nur ein kleines Infodisplay mit den Fahrdaten. Hauptaugenmerk für den Fahrer soll auf dem Augmented-Reality Head-up-Display liegen, das alle Informationen in die Frontscheiben spiegelt.

Bleibt zu hoffen, dass Skoda die Software für das System besser im Griff hat als VW beim ID3. Dort ist das HUD noch nicht im Serieneinsatz auf Grund von Stabilitätsproblemen im Zusammenspiel von Hard- und Software.

Insagesamt macht der Skoda Enyaq allerdings einen etwas wertigeren Eindruck als der VW-Bruder. Gerade im Innenraum, in dem eine Kombination aus Leder, Wolle und Recycling-Material für angenehmes Ambiente sorgt. Und das obwohl der Preis für den Enyaq ebenfalls sehr scharf kalkuliert ist.

Denn der Enyaq 50iV dürfte um 40‘000 Franken starten, in Deutschland ist er mit 33‘800 EUR eingepreist. Ausgeliefert werden die Stromer ab dem kommenden Jahr.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MercedesFrankenStauEUVolkswagenTeslaSkoda