Brexit

Londoner City hat keine Hoffnungen auf Vorteile durch Brexit-Deal

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Grossbritannien und die EU haben sich noch nicht geeinigt. Die britischen Finanzdienstleister haben die Hoffnung auf einen vorteilhaften Handelspakt aufgegeben.

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Die Flaggen von Grossbritannien und der EU. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU und Grossbritannien konnten sich bis jetzt noch immer nicht einigen.
  • Britische Finanzdienstleister haben die Hoffnung auf eine vorteilhafte Lösung aufgegeben.

Die britischen Finanzdienstleister in der Londoner City haben die Hoffnung auf Vorteile durch einen Handelspakt zwischen Grossbritannien und der EU aufgegeben. Die Branche sei enttäuscht, dass der Dienstleistungssektor aus den Verhandlungen herausgehalten werde. Dies sagte Catherine McGuinness von der City of London Corporation der Deutschen Presse-Agentur.

Schliesslich handele es sich um einen wichtigen Teil der britischen Wirtschaft. «Das zeigt einen Mangel an Ehrgeiz auf beiden Seiten», so McGuiness. Sie betonte aber: «Wir haben weiterhin den Eindruck, dass ein Deal der beste Weg wäre, um die Übergangsphase zu beenden.»

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Ein Demonstrant protestiert vor dem Parlament in London mit einem Schild auf dem steht «Brexit: lohnt sich das?» (Archivbild) - dpa

Für die Dienstleistungsbranche, die rund 80 Prozent der britischen Bruttowertschöpfung ausmacht, wird der Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember erheblich schwerer.

Verhandlungen befinden sich in der Schlussphase

Bislang hatten sogenannte Passporting-Rechte beispielsweise Banken und anderen Finanzdienstleistern den Zugang zum Binnenmarkt garantiert. Doch diese werden zum Jahreswechsel unweigerlich wegfallen. Aus diesem Grund hätten viele Unternehmen bereits eigenständige Tochterfirmen innerhalb der EU gegründet, so McGuinness. Der befürchtete Exodus aus der City sei jedoch ausgeblieben.

Die Verhandlungen über einen Handelspakt für die Zeit nach dem Brexit befinden sich derzeit in der Schlussphase. Im Zentrum der Gespräche steht der Warenhandel. Noch ist unklar, ob es einen Deal geben wird. Sollte es nicht rechtzeitig zu einer Einigung kommen, drohen zum Jahreswechsel Zölle und andere Handelshürden.

Brexit
Michel Barnier, Chefunterhändler der Europäischen Union für den Brexit, trifft zu Gesprächen mit der britischen Regierung ein. Weniger als einen Monat vor dem Austritt Grossbritanniens aus der EU gehen die Gespräche weiter. Nach Angaben britischer Beamter ist dies die letzte Woche, in der eine Einigung erzielt werden kann. 04.12.2020, Grossbritannien, London - dpa

Die Londoner City hoffe auf einen Deal, um möglichst harmonische Gespräche über weitere Handelserleichterungen im Dienstleistungssektor zu führen, sagte McGuinness. Die Finanzindustrie setzt nun auf sogenannte Äquivalenzregelungen, die zumindest teilweise den Zugang zum europäischen Markt erleichtern sollen.

Die City of London Corporation ist zugleich kommunale Behörde im Bereich des historischen Londons. Und Interessensverband der britischen Finanzindustrie, die zu einem erheblichen Teil in der sogenannten Square Mile angesiedelt ist.

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