Coronavirus: Experte ordnet Corona-Prophezeiung aus 2019 ein

Eine Frau warnte kurze Zeit vor dem Coronavirus vor einer Pandemie. Dass sich Skeptiker dadurch nun bestätigt fühlen, hält ein Experte für «absolut lächerlich».

Diese Frau will das Coronavirus vorhergesagt haben. - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau aus den USA will 2019 die Corona-Pandemie vorhergesagt haben.
  • Auch wenn die Befürchtungen wahr geworden sind, dürfte es sich dabei um Zufall handeln.
  • Ein Verschwörungs-Experte hält den Fall für «irrational» und «lächerlich».

«Eine Pandemie steht unmittelbar bevor», warnt eine US-Amerikanerin namens Claudia in einem Youtube-Video aus dem September 2019. Als Indiz verweist sie auf Bill Gates' Aussage aus 2015, wonach es in den kommenden Jahrzehnten eine schwere Pandemie geben könnte.

Zudem verweist sie auf den damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser will die Forschung von Grippe-Impfungen fördern und beschleunigen. «Alles, was wir brauchen, ist bloss eine Pandemie und bitte schön», sagt sie aufgebracht.

In einem Youtube-Video aus dem September 2019 «prophezeit» diese Amerikanerin eine baldige Pandemie.

Nur wenige Monate später sollen sich ihre Befürchtungen bewahrheiten: Das neuartige Coronavirus hält die Welt bis heute in Atem.

Nun graben Skeptiker der Corona-Massnahmen das alte Video wieder hervor. Und teilen es auf einschlägigen Kanälen. Die Botschaft dabei ist klar: Die Pandemie sei von langer Hand geplant.

Experte widerlegt Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus

Davon unbeeindruckt zeigt sich hingegen Marko Kovic, Experte für Verschwörungstheorien. «Das Video, beziehungsweise diese Behauptungen allgemein sind einfach kalter Kaffee», sagt er zu Nau.ch.

Der Fall zeige, wie irrational Verschwörungstheoretiker seien. Kovic schlussfolgert logisch: «Wenn Gates und Co. tatsächlich eine weltweite Pandemie inszeniert haben, warum um Himmels Willen würden sie das vorher öffentlich ankündigen? Das ist einfach absolut lächerlich.»

Verschwörungstheorien boomen wegen des Coronavirus. - dpa-infocom GmbH

In der Wissenschaft spreche man dabei von einem sogenannten Survivorship Bias (dt.: Überlebenden-Verzerrung). Verschwörungstheoretiker behaupten zwar, eine Verschwörung prophezeit zu haben. Das passiere allerdings rein durch Zufall, da sie auch immer wieder Dinge prophezeien, die dann nicht eintreten.

Er erklärt: «All die Fälle, in denen sie falsch lagen, vergessen sie dann und fokussieren auf die Fälle, wo sie zufälligerweise ‹richtig› getippt hatten.»

Kovic weiter: «Wenn ich jeden Tag voraussage, dass morgen jemand in meiner Nachbarschaft ermordet wird, werde ich früher oder später recht haben.»

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