Coronavirus: Virologe mahnt wegen vollem Zürisee-Ufer zur Vorsicht

Am Wochenende herrschte in der Schweiz Prachtswetter – das liess das Coronavirus offenbar in Vergessenheit geraten. Ein Virologe ermahnt die Bevölkerung.

Trotz Coronavirus versammelten sich die Leute am Wochenende dicht an dicht am Zürisee-Ufer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende war es warm und sonnig – das zog zahlreiche Menschen nach draussen.
  • So haben sich hunderte Menschen am Zürcher Seeufer versammelt.
  • Virologe Andreas Cerny mahnt zur Vorsicht.

Die Schweiz hat das erste Frühlings-Weekend hinter sich – der Kanton Glarus meldete gar einen Februar-Rekord von 20 Grad.

Da erstaunt es nicht, dass bei vielen das Coronavirus in den Hintergrund gerät: Bereits am Freitag versammelten sich hunderte Menschen am Zürcher Seeufer.

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Nau.ch - Die Sonne liess die Zürcher schon im Februar an den Züri-See strömen.

Masken besonders wegen Mutationen des Coronavirus wichtig

Virologe Andreas Cerny mahnt zur Vorsicht, relativiert aber. «An der freien Luft ist das Ansteckungsrisiko viel geringer als in geschlossenen Räumen», sagt er gegenüber Nau.ch.

Situationen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden könne, sollten gemieden werden. Zudem sollte man immer eine Maske dabei haben, wenn man das Haus verlasse. «Es gilt immer noch eine Maskenpflicht. Auch im Freien, wenn der Abstand nicht garantiert werden kann.»

Andreas Cerny ist Virologe in der Privatklinik Moncucco in Lugano TI. - Screenshot SRF

Dies sei jetzt umso wichtiger, weil es in der Schweiz sehr viele Infektionen mit ansteckenderen Virusvarianten gebe. Besonders die ursprünglich aus Grossbritannien stammende Mutation sei hierzulande verbreitet. «Wichtig ist es auch, eine gute, chirurgische Maske zu tragen, welche korrekt sitzt», betont Cerny.

Stadt oder Land – Risiko draussen geringer

Ob man das schöne Wetter am Zürcher Seeufer oder auf dem Land und in den Bergen geniesst, spiele keine Rolle: «Das ist Geschmackssache.» Auch ausserhalb der Städte gelten die Schutz-Regeln im Freien.

Fest steht: Es ist unwahrscheinlicher, sich draussen anzustecken als in Innenräumen. Doch wie gross ist das Risiko denn nun, sich bei einem Spaziergang mit dem Coronavirus zu infizieren?

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Andreas Cerny beruhigt: «Ich denke, wer sich an die erwähnten Regeln hält, hat ein nur sehr geringes Risiko, sich anzustecken.»