Coronavirus: So absurd kleiden sich Schweizer Maskenverweigerer

Windeln, Gasmasken und Kuhglocken. Maskenverweigerer finden immer neue Wege, um gegen die Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus zu protestieren.

Eines der ausgefalleneren Outfits an einer Demonstration gegen Corona-Massnahmen in Bern: Eine Schutzmaske mit riesigem Loch im Mundbereich und übertriebene «Schutzkleidung». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz kommt es immer wieder zu Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen.
  • Die Outfits werden dabei immer ausgefallener.
  • Von Gasmasken über Windeln bis zu einem Stück Folie ist alles dabei.

Immer wieder finden Demonstrationen gegen die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus statt – so auch in der Schweiz. Die Verkleidungen, um gegen die Maskenpflicht zu protestieren, werden dabei immer ausgefallener.

So sind beispielsweise Gasmasken ein beliebtes Alternativmodell zu den Schutzmasken für Corona-Demonstrierende geworden.

Auch ausgeschnittene Schutzmasken stehen hoch im Kurs. Die Varianten reichen dabei vom simplen Loch in der Maske bis zu völlig übertrieben ausgefallener «Schutzbekleidung».

Widerstand gegen «Virokratie» in Zeiten des Coronavirus

Doch wenn Sie jetzt glauben, dass das Höchstmass an Einfallsreichtum erreicht wurde, liegen Sie falsch. Ein Demonstrant in Zürich legte gar noch eine Schippe drauf: In einer mittelalterlich wirkenden Kluft und halbdurchsichtigen Papier vor dem Mund macht er seinem Ärger Kund.

Dieser Demonstrant hat sich für ein halbdurchsichtiges Papier als Gesichtsbedeckung entschieden. - Keystone

Eine weitere bizarre Version der Maskenverweigerung in Zeiten des Coronavirus: die Regierung mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen. So haben sich Demonstrierende in Basel für eine etwas andere Maske entschieden. Ihre Gesichtsbedeckung erinnert an die Guy-Fawkes-Maske des Comics und der gleichnamigen Verfilmung «V wie Vendetta».

Der katholische Fanatiker Guy Fawkes verübte am 5. November 1605 einen Anschlag in London. Er wollte das Parlament in die Luft sprengen und somit König James I. töten, wie «Spiegel Online» schrieb.

Mit den Jahren wurde Fawkes fast zu einer Art Volksheld. Der «Spiegel» berichtete 1949, dass viele Engländer eine Sympathie für den «Edelmann» Fawkes empfinden. Er habe die Namen seiner Mitverschwörer nur nach langer Folter preisgegeben und sei «mannhaft» gestorben.

Ende der achtziger nahmen Comicautor Alan Moore und der Zeichner David Lloyd Guy Fawkes in ihre Comic-Serie auf. Mit «V wie Vendetta» wurde Fawkes zu einem Symbol des Widerstands.

Die feine Schweizer Art

Es gibt natürlich auch den Schweizer Weg im Kampf gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus. Und zwar mit Kuhglocken und allem, was dazu gehört. In Lachen SZ liess eine Demonstrantin ihrem Schweizer Geist freien Lauf:

Die Kuhglocken-Version gehört zu einer der ausgefalleneren Protestaktionen gegen die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. - Keystone

Und wenn wir schon bei der Schweizer Art sind: Auch politische Institutionen bleiben nicht von kuriosen Anti-Corona-Aktionen verschont.

So hat der Berner Stadtpräsidiumskandidat Stefan Theiler am vergangenen Sonntag für Furore im Berner Rathaus gesorgt. Statt einer Schutzmaske als Gesichtsbedeckung entschied sich der Verschwörungstheoretiker für eine Windel. Nachdem ihn die Polizei mehrfach auf die geltende Maskenpflicht hingewiesen hatte, wurde der 38-Jährige verhaftet und in Handschellen abgeführt.

Er wurde unter anderem für den Verstoss gegen die Maskenpflicht angezeigt, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage von Nau.ch erklärt hatte.

Polizisten drücken den Verschwörungstheoretiker Stefan Theiler auf den Boden. - keystone