Coronavirus: Skeptiker missbrauchten Kinder als Schutzschilder

Mehrere Hundert Personen nahmen gestern in Bern an der unbewilligten Demo gegen die Massnahmen zum Coronavirus teil. Sogar Kinder waren dabei.

Sogar Kinder liefen gestern an der unbewilligten Demo gegen die Massnahmen zum Coronavirus in der Stadt Bern mit. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Teilnehmer demonstrierten gestern illegalerweise in Bern.
  • Bei der Corona-Demo am Donnerstag setzte die Polizei Gummischrot und Reizmittel ein.
  • Wie Bilder zeigen, waren sogar Kinder mit von der Partie.

Gummischrot, Wasserwerfer, leere Bierdosen: An der unbewilligten Demo gegen die Massnahmen zum Coronavirus kam es gestern in Bern zu massiven Ausschreitungen. Dies, obwohl im Vorfeld aus dem Skeptiker-Lager dazu aufgerufen wurde, nicht an dieser Demo teilzunehmen. Es war allen klar, dass die Polizei diesmal einschreiten würde.

Die Anführer der Freiheitstrychler erklärten nach einem Gespräch mit Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause sogar in einem Video: «Wir können die Leute, die am Donnerstag an diese Kundgebung kommen wollen, nicht ins offene Messer laufen lassen. Daher rufen wir auf: Kommt am Donnerstag nicht nach Bern!»

Umso mehr erstaunt es, dass trotzdem mehrere Hundert Demonstranten auftauchten. Und es erschreckt umso mehr, dass einige sogar ihre Kinder mitbrachten!

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Nau.ch/Aydemir - Kinder sitzen bei der Demo gegen die Massnahmen zum Coronavirus auf den Schultern ihrer Eltern.

«Ja, Kinder sassen auf den Schultern ihrer demonstrierenden Eltern», berichtet ein Nau-Reporter, der gestern in der Stadt vor Ort war. «Als sich der Demonstrationszug in Richtung Bundeshaus bewegte, wollte die Polizei eigentlich wohl schon einschreiten», sagt er. «Das konnte sie aber nicht, weil die Kinder mitten im Geschehen waren.»

Was sagt die Berner Polizei? Polizeisprecherin Isabelle Wüthrich: «Unser oberstes Ziel war es, unbeteiligte Personen und exponierte Infrastrukturen zu schützen.» Man habe Kenntnis, dass Kinder im Umzug mitgelaufen seien. «Uns wäre nicht bekannt, dass die Kinder vom Mitteleinsatz betroffen waren.» Glück gehabt!

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