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Neue Studie: Alzheimer kann in seltenen Fällen übertragbar sein

Kira Schilter
Kira Schilter

Grossbritannien,

Forschende aus London haben herausgefunden, dass Alzheimer in seltenen Fällen durch Hirngewebe übertragen werden kann – jedoch nicht wie ein Virus.

Alzheimer
Alzheimer kann in seltenen Fällen von Mensch zu Mensch übertragen werden – jedoch nicht auf alltäglicher Basis. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alzheimer kann vermutlich in seltenen Fällen nichtgenetisch übertragen werden.
  • Dafür muss die Person jedoch mehrmals mit kontaminiertem Gewebe in Berührung kommen.
  • Die Übertragung funktioniert also nicht wie eine Ansteckung durch Viren oder Bakterien.

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Alzheimer unter seltenen Umständen von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Dies geschieht jedoch nicht durch alltägliche Aktivitäten oder routinemässige Pflege, sondern durch medizinische Unfälle, schreibt der «Guardian».

Heisst konkret: Einige Menschen haben nach der Verabreichung von menschlichem Wachstumshormon aus den Hirnanhangsdrüsen verstorbener Spender frühzeitig Alzheimer entwickelt. Die Forschenden vermuten, dass die verwendeten Hormone mit Proteinen kontaminiert waren und so die Krankheit in ihren Gehirnen auslösten.

Übertragung nur in seltenen Fällen möglich

«Wir behaupten keineswegs, dass man Alzheimer ‹einfangen› kann. Es handelt sich nicht um eine Infektion im Sinne einer viralen oder bakteriellen Erkrankung», betont der Londoner Professor John Collinge. Er ist Mitautor der Studie.

«Es kommt nur dann zur Übertragung der Krankheit, wenn Menschen versehentlich mit menschlichem Gewebe oder Extrakten davon in Berührung kommen.»

Haben Sie Angst, an Alzheimer zu erkranken?

Die Forscher berichten von acht Patienten, die zwischen 2017 und 2022 an die National Prion Clinic überwiesen wurden. Alle hatten menschliche Wachstumshormone aus Hirnanhangsdrüsen von Leichen erhalten. Fünf zeigten Symptome einer Demenz, die den klinischen Kriterien für Alzheimer entsprachen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Alzheimer als Folge der Behandlung mit dem kontaminierten Wachstumshormon auftreten kann, berichtet er «Guardian» weiter. Die beteiligten Fälle erforderten jedoch eine wiederholte Aussetzung gegenüber dem kontaminierten menschlichen Wachstumshormon über einen Zeitraum von Jahren.

Collinge und seine Kollegen betonen daher die Bedeutung von Massnahmen wie der effektiven Reinigung chirurgischer Instrumente.

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