Coronavirus: Vierte Impfung bringt nicht mehr als dritte

Eine neue Studie zeigt: Die vierte Impfung gegen das Coronavirus soll erst etwas bringen, wenn die Wirkung der dritten bereits nachgelassen habe.

Eine Person bereitet die Verabreichung eines Covid-Impfstoffs vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher aus Israel haben Neues zur vierten Corona-Impfung entdeckt.
  • Und zwar soll dieser erst etwas bringen, sobald die Wirkung der dritten Impfung nachlässt.
  • Sie würde demnach kaum zusätzlichen Schutz bieten.

Eine vierte Impfung gegen das Coronavirus bringt möglicherweise erst etwas, wenn die Immunisierungswirkung der dritten nachgelassen hat. Das legt eine kleine, noch ungeprüfte Studie aus Israel nahe. Frühere Studien haben nachgewiesen, dass nur drei Kontakte mit dem Spike-Protein – egal ob durch Impfung oder Genesung – hinreichend gegen die Omikron-Variante schützen.

Die neue Studie zeigt nun, dass ein vierter Kontakt zwar die Anzahl Antikörper erhöht, deshalb aber kaum zusätzlich vor Omikron schützt. Sinnvoll wäre demnach eine vierte Impfung erst, wenn die Wirkung der dritten nachgelassen hat. Sie würde dann den optimal erreichbaren Zustand wieder herstellen.

Junge Menschen brauchen keine vierte Dosis

«Die dritte Dosis ist sehr, sehr wichtig», sagt Gili Regev-Yochay, Ärztin und Forscherin für Infektionskrankheiten am Sheba Medical Center in Ramat Gan, welche die Studie mitverfasst hat. Aber «Menschen, die jung und gesund sind und keine Risikofaktoren haben, werden wahrscheinlich nicht viel von einer vierten Dosis profitieren», wenn sie mit Omikron konfrontiert werden, sagt sie.

Eine Seniorin wird gegen das Coronavirus geimpft. - keystone

Die Studie, die am 15. Februar ohne Peer-Review auf dem Preprint-Server medRxiv veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass die derzeitigen mRNA-Impfstoffe nach der dritten Dosis an eine «Obergrenze der Immunität» stossen. Das sagt Miles Davenport, ein Computer-Immunologe an der University of New South Wales in Sydney, Australien.

Ab Ende 2021 nahmen Regev-Yochay und ihre Kollegen 274 Mitarbeiter des Gesundheitswesens in eine klinische Studie auf, bei der sie die vierte Dosis eines mRNA-Impfstoffs mindestens vier Monate nach der dritten Dosis erhielten. Einige erhielten den Pfizer-Impfstoff gegen das Coronavirus, andere den von Moderna.

Vierte Dosis erhöht Antikörper-Gehalt gegen Coronavirus

Unabhängig von der Impfstoffmarke erhöhte die vierte Dosis gegen das Coronavirus bei den Teilnehmern den Gehalt an «neutralisierenden» Antikörpern, die eine virale Infektion von Zellen blockieren können. Die Werte nach der vierten Dosis übertrafen jedoch nicht die Werte, die kurz nach der dritten Dosis beobachtet wurden. Das deutet darauf hin, dass die Impfstoffe eine Obergrenze erreicht hatten. «Man kann die Antikörperreaktionen nicht ewig steigern», sagt Davenport.