Coronavirus: Harvard-Forscher warnt vor Verharmlosung von Omikron

Einem Harvard-Epidemiologen zufolge sind zur neuen Variante des Coronavirus «viele Falschinformationen im Umlauf». Er warnt davor, Omikron zu verharmlosen.

Mit dem Coronavirus infizierte Patienten auf einer Intensivstation. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Omikron-Variante des Coronavirus ist auf dem Vormarsch.
  • Eine Ärztin aus Südafrika beschreibt die Symptome ihrer Patienten jedoch als «mild».
  • Ein Harvard-Epidemiologe warnt jetzt davor, Omikron zu beschönigen.

Die Omikron-Variante breitet sich immer weiter aus – auch in der Schweiz gibt es inzwischen mehrere bestätigte Fälle. Doch wie gefährlich ist diese neue Variante des Coronavirus eigentlich?

Während sie hierzulande die Menschen in Alarmbereitschaft versetzt, heisst es aus Südafrika, wo die Variante zuerst nachgewiesen wurde: Bisher habe keiner der mit Omikron Infizierten einen schweren Krankheitsverlauf.

Angelique Coetzee, die Vorsitzende der südafrikanischen Vereinigung der Mediziner, erklärte gegenüber dem «Telegraph»: Zwar bringe Omikron ungewöhnliche Symptome mit sich – wie etwa starke Müdigkeit. Diese würden jedoch mild ausfallen. Den Geruchs- oder Geschmackssinn habe von ihren Patienten keiner verloren.

Coronavirus: Hospitalisierungen in Südafrika steigen

An solchen Aussagen stört sich Harvard-Epidemiologe Eric Feigl-Ding, denn diese würden aus dem Kontext gerissen.

«Es sind viele Falschinformationen im Umlauf. Etwa, dass Omikron ‹mild› sei. Das ist Unsinn.»

Man solle nicht darauf hereinfallen, denn über die Variante sei schlicht noch nicht viel bekannt. «Und die Zahl der Hospitalisierungen in den am stärksten von Omikron betroffenen Provinzen Südafrikas steigt weiter an.» Die Spitaleinweisungen in der Provinz Gauteng würden sich etwa jede Woche verdoppeln.

«Kein Grund für Beschönigungen»

Auf Twitter teilt er einen Tweet mit einem Ausschnitt von Coetzees Aussage. In diesem wird klar: Die Ärztin bezog sich dabei auf eine kleine Gruppe von jungen, gesunden Menschen. Bei ihnen seien milde Verläufe zu erwarten. Bei anderen Gruppen warnt sie hingegen vor schweren Erkrankungen.

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Feigl-Ding ist es ein Anliegen, auf die Gefährlichkeit von Omikron aufmerksam zu machen: Innerhalb einer Woche habe Südafrika einen Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus um rund 400 Prozent verzeichnet. «Wissenschaftler sind besorgt. Es gibt keinen Grund, das zu beschönigen», schreibt er in einem anderen Post.