Wladimir Putin baut bereits mögliche Nachfolger auf

Gerüchte um die Gesundheit von Wladimir Putin lassen vermuten, dass er nicht mehr lange Präsident bleibt. Der Nachfolger steht wohl schon in den Startlöchern.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Bild zeigt Wladimir Putin bei einer Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten in Moskau. Foto: Alexe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten vermuten, dass Putin nicht mehr lange Präsident Russlands bleibt.
  • Bei den nächsten Wahlen 2024 werde er wohl nicht mehr antreten.
  • Ulrich Schmid sagt zu Nau.ch: Putins Nachfolger wird bereits aufgebaut.

Vieles deutet darauf hin, dass Wladimir Putin (69) nicht mehr lange an der Spitze Russlands stehen wird. Grund dafür ist vor allem die angeblich schlechte Gesundheit des Präsidenten, über die immer wieder spekuliert wird.

Er brauche ständig medizinische Behandlung, erklärte etwa ein britischer Top-Spion, und könnte gar bald erblinden. Putin solle an Krebs im Endstadium leiden, hiess es kürzlich auch von Seiten des US-Geheimdienstes. Auch Vermutungen zu Parkinson oder Demenz stehen immer wieder im Raum.

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«Es kann sein, dass Putin 2024 nicht mehr bei den Präsidentschaftswahlen kandidiert», sagt jetzt auch Russland-Experte Ulrich Schmid zu Nau.ch.

Aber: Auch wenn Putins Gesundheit der Grund für den Rücktritt wäre, würde er dies nicht öffentlich so angeben.

Nachfolger von Wladimir Putin wird bereits aufgebaut

Und wer übernimmt im Kreml? Ein möglicher Nachfolger müsste laut Schmid folgende Kriterien erfüllen: «Sie sind wahrscheinlich jünger als Putin, verhalten sich loyal zum System und gelten als effiziente Technokraten.»

Diese potenziellen neuen Präsidenten werden gemäss dem Experten der Universität St. Gallen «im Moment aufgebaut».

«Der Ministerpräsident Mikhail Mischustin ist ein möglicher Kandidat», meint Schmid. Er könnte den Präsidenten ersetzten, der Russland seit dem Jahr 2000 mit lediglich einem Unterbruch von einer Amtszeit (2008-2012) führte.

Der 56-Jährige Mischustin war zehn Jahre lang Chef der russischen Steuerbehörde. Seit 2020 amtiert er als Ministerpräsident der Russischen Föderation und folgte damit auf Dmitri Medwedew. Wladimir Putin persönlich schlug ihn für diesen Posten vor und erlaubte ihm, sein eigenes Kabinett zu gründen.

Von dem Team um Kreml-Gegner Alexej Nawalny wurde Mischustin daraufhin wiederholt der Korruption bezichtigt. Durch ihre gemeinsame Liebe zum Eishockey steht der 56-Jährige Putin sehr nahe und ist dadurch ein wahrscheinlicher Nachfolger.