Irischer Premier zu britischer Krise: Brexit hat Lage verschärft

Der irische Premierminister Micheál Martin hat den Brexit für die aktuellen Versorgungsprobleme Grossbritanniens verantwortlich gemacht.

ARCHIV - Der irische Premierminister Micheal Martin spricht während einer Fragerunde im Dubliner Schloss. Martin hat beim Besuch eines Hafens im irischen Wexford am Freitag den Brexit für die aktuellen Versorgungsprobleme Grossbritanniens verantwortlich gemacht. Foto: Julien Behal/Irish Prime Minister via PA Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Irish Prime Minister via PA Media/Julien Behal

Der irische Premierminister Micheál Martin hat den Brexit für die aktuellen Versorgungsprobleme Grossbritanniens verantwortlich gemacht. Zwar sei die Lage auch in anderen Ländern angespannt, «aber ich denke, dass der Brexit die Situation in Grossbritannien im Hinblick auf den Personalmangel bei Lastwagenfahrern und anderen Teilen der britischen Wirtschaft verschärft hat», sagte Martin beim Besuch eines Hafens im irischen Wexford am Freitag.

«Diese Probleme haben wir nicht. Wir sind Teil des EU-Binnenmarkts und haben Arbeitnehmerfreizügigkeit.»

In Grossbritannien kommt es seit Tagen zu langen Schlangen vor Tankstellen und Panikkäufen. Hintergrund ist ein eklatanter Mangel an Lastwagenfahrern - deshalb gelangt der Kraftstoff, der Regierungs- und Branchenangaben zufolge grundsätzlich ausreichend vorhanden ist, nicht zu den Tankstellen. Die Regierung will nun unter anderem ausnahmsweise bis zu 5000 ausländische Lastwagenfahrer ins Land holen. Sie weist aber Kritik zurück, dass die strikten Einwanderungsregeln nach dem Brexit die Krise verschärft hätten.

Irland sei mit seinen Vorbereitungen auf den Brexit bislang gut gefahren, sagte der Premier. «Ich bin nicht sicher, ob die gleichen Vorbereitungen auch im Vereinigten Königreich stattgefunden haben.» Als nächster Nachbar ist Irland das am stärksten vom Brexit betroffene EU-Land. Zwar ist durch den Handelspakt weitgehend zollfreier Handel möglich, aber dennoch sind viele Hürden und Kontrollen hinzugekommen.