100 Millionen Euro: Ryanair-Chef O'Leary bekommt Rekordbonus
Michael O’Leary erhält eine Sonderzahlung von über 100 Millionen Euro. Damit sichert sich der CEO der Billigfluglinie Ryanair einen der höchsten Boni Europas.

Michael O’Leary (64), CEO von Ryanair, sichert sich einen der grössten Boni der europäischen Wirtschaftsgeschichte. Er erhält umgerechnet über 97 Millionen Franken auf einen Schlag, zusätzlich zu seinem Grundgehalt von 1,2 Millionen Euro.
Der Bonus ist an eine spezielle Vertragsklausel gebunden, die an den Aktienkurs gekoppelt ist. Ryanair-Aktien mussten 28 Tage lang über 21 Euro notieren, um die Auszahlung zu ermöglichen, wie die «BBC» berichtet.
O’Leary darf nun 10 Millionen Ryanair-Aktien für je 11,12 Euro kaufen und sie zum aktuellen Kurs verkaufen. Daraus ergibt sich laut «Bild» ein Gewinn von rund 111 Millionen Euro.
So kam O'Leary zum Rekordbonus
Die Vereinbarung stammt aus dem Jahr 2019 und wurde nach der Corona-Krise verlängert. O’Leary muss bis mindestens 2028 CEO bleiben, um den Bonus zu erhalten, wie «Simple Flying» berichtet.
Ryanair hat sich nach der Pandemie erholt und im Geschäftsjahr 2024/25 einen Passagierrekord von 200,2 Millionen Fluggästen erzielt. Der Aktienkurs hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt, so das Portal «money-tourism».
O’Leary hält bereits 44 Millionen Ryanair-Aktien, was fast vier Prozent der Airline entspricht. Sein Gesamtvermögen wird auf etwa 1 Milliarde Dollar (rund853 Millionen Franken) geschätzt, wie «Bild» berichtet.
O'Leary hält Bonus für gerechtfertigt
Analysten von Barclays stellen die Konstruktion des Bonus laut «money-tourism» infrage. Sie sehen Risiken in der Unternehmensführung, da der Vorstand den Aktienkurs beeinflussen könnte.

O’Leary verteidigt den Bonus derweil mit dem Hinweis auf den Wertzuwachs für Aktionäre. Er vergleicht seine Vergütung mit den Gehältern von Top-Fussballspielern, wie die «BBC» berichtet.
Der Bonus ist einer der höchsten, die je an einen europäischen Manager gezahlt wurden. Auch andere Billigflieger wie Wizz Air setzen gemäss «Independent» auf ähnliche Vergütungsmodelle für ihre Chefs.
Umstritten und erfolgreich
Michael O’Leary ist bekannt für seinen konfrontativen Führungsstil und seine kompromisslosen Sparmassnahmen. Gewerkschaften kritisieren seit Jahren die Arbeitsbedingungen bei Ryanair, wie «Bloomberg» berichtet.

Auch die aggressive Preispolitik und der Umgang mit Kundenbeschwerden stehen regelmässig in der Kritik. Experten bemängeln zudem die Transparenz der Vergütungsstruktur.
Trotzdem bleibt O’Leary eine der prägendsten Figuren der europäischen Luftfahrtbranche. Seine Entscheidungen haben Ryanair zur grössten Billigfluglinie Europas gemacht.