Irland erhält weltweit erste gedruckte Sozialwohnungen
Irland baut die ersten 3D-gedruckten Sozialhäuser der Welt. Das Projekt setzt neue Massstäbe im Wohnungsbau.

Das Wichtigste in Kürze
- In Irland sind die weltweit ersten Wohnungen entstanden, die aus einem 3D-Drucker kommen.
- Der Beton-Drucker hat die Wände der Häuser in 12 Tagen gedruckt.
- Die Schlüsselübergabe fand nach 132 Tagen statt.
In dem irischen Ort Grange Close, Dundalk, County Louth steht ein Meilenstein des Bauwesens. Hier wurden drei Reihenhäuser mit je drei Schlafzimmern im 3D-Beton-Druck errichtet, wie die «Global Contruction Review» berichtet.
Die Bauzeit war rekordverdächtig kurz, betont der dänische Hersteller des Beton-Druckers Cobod. Von der ersten Vorbereitung bis zur Schlüsselübergabe vergingen nur 132 Tage. Laut Cobod ist das eine Zeitersparnis von 35 Prozent gegenüber herkömmlichen Methoden.

Die Wände wurden in nur zwölf Tagen gedruckt. Das schliesst sogar den Auf- und Abbau des Druckers ein. Die gesamte Struktur stand nach 18 Tagen.
Neue Standards im Wohnungsbau
Das Projekt umfasst insgesamt 330 m². Dahinter steckt eine Zusammenarbeit zwischen dem Louth County Council, dem 3D-Druckspezialisten Harcourt Technologies (HTL.tech) und dem Baustoffunternehmen Roadstone.
Das Wand-System erfüllt den Eurocode 6 für Mauerwerk. Die Wände bestehen aus zwei 10 Zentimeter dicken Schalen mit einem 15 Zentimeter breiten Hohlraum. Es wurden weder Bewehrung noch Stützsäulen benötigt, wie die «Global Contruction Review» berichtet.
Für das Projekt kamen 90 Kubikmeter Beton mit einer Druckfestigkeit von 47 MPa zum Einsatz. Die Bauweise entspricht der ISO/ASTM Norm, die Irland übernommen hat.
Innovation wird ausgezeichnet
Im Oktober erhielt HTL.tech den «Standards Innovation Award» der National Standards Authority of Ireland.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie 3D-Druck den sozialen Wohnungsbau revolutionieren kann.