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Arzt diagnostiziert bei Bub (3) Ohrenentzündung statt Krebs

Ein britischer Arzt diagnostiziert bei einem Dreijährigen fälschlicherweise eine Ohrenentzündung. Dabei leidet der Bub an einem gravierenden Kinderkrebs.

krebs
Sebastian Nunney wurde nach der Krebsdiagnose ins Spital eingeliefert und künstlich beatmet. - Team Sebastian

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Arzt diagnostizierte bei einem dreijährigen Jungen eine Ohrenentzündung statt Krebs.
  • Die falsche Diagnose führt zu einer verzögerten Behandlung des aggressiven Kinderkrebses.
  • Nach der fehlerhaften Diagnose kämpft die Briten-Familie für eine lebensrettende Therapie.

Sebastian Nunney soll an einer Ohrenentzündung leiden. So erklären sich Ärzte seinen starken Gewichtsverlust und weitere Symptome vor drei Jahren. Seine Mutter Lindsay sucht damals – während der Covid-Pandemie – einen Arzt auf.

Lindsay sagt zu der britischen «Daily Mail»: «Der Arzt meinte, es könnte sich um eine Ohrenentzündung handeln, weil das Ohr entzündet war.»

Jedoch verschlechtert sich der Zustand des heute Sechsjährigen drastisch. Erst Monate später wird ein sogenanntes Neuroblastom entdeckt – eine aggressive Krebsart, die insbesondere Säuglinge und Kinder betrifft.

Haben Sie schon einmal eine falsche Diagnose erhalten?

Der Kleine wird nach der korrekten Diagnose umgehend ins Queen's Medical Centre in Nottingham eingeliefert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Seitdem kämpft der tapfere Junge gegen die aggressive Kinder-Krankheit.

Krebs kehrt zurück

Nach der Einlieferung beginnen die Ärzte mit einer intensiven 80-tägigen Chemotherapie. Die harte Behandlung lässt den Tumor vorübergehend schrumpfen, was laut den Ärzten als Wunder bezeichnet werden kann.

Jedoch ist die Krankheit nun offenbar zurückgekehrt: Ärzte entdeckten Anfang dieses Jahres eine neue Geschwulst in Sebastians Bein. «Er hatte so starke Schmerzen, dass er nur noch schlafen und weinen wollte», sagt sein Vater Gregg.

Nun suchen seine Eltern nach Möglichkeiten, um die Lebensqualität ihres Sohns zu verbessern und seine Schmerzen zu lindern. Sie haben einen Aufruf gestartet, um 200'000 Pfund (etwa 223'000 Franken) für eine möglicherweise lebensrettende Therapie im Ausland zu sammeln.

Familie reicht Beschwerde ein

Die Familie hat ausserdem eine Beschwerde eingereicht, die zu einer Untersuchung durch die Ärztekammer führte. Der verantwortliche Arzt wurde zu einer Fortbildung verdonnert.

Die tragischen Konsequenzen der fehlerhaften Diagnose werden dadurch nicht ungeschehen gemacht. Aber die Familie hofft, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden können.

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