Coronavirus: Erster Fall schon am 13. September?

Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global über 2,2 Millionen bestätigte Fälle. Rund 150'000 Personen sind an der Krankheit gestorben.

Entlassene Häftlinge mit Schutzmasken sitzen in einem Bus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Coronavirus hat sich bisher in rund 185 Länder oder Regionen ausgebreitet.
  • Insgesamt haben sich über 2,2 Millionen Menschen infiziert, rund 150'000 sind gestorben.
  • Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.

Hier finden Sie die aktuellsten Coronavirus News.

10.59: Erste Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus sind Ende 2019 in der chinesischen Metropole Wuhan aufgetreten. Wissenschaftler ermittelten anschliessend einen Tiermarkt als Ursprung der Pandemie. Dort soll das Virus von einer Fledermaus auf einen Menschen übergesprungen sein.

Coronavirus: Erster Fall schon am 13. September?

Eine Studie der University of Cambridge kommt nun aber zu einem anderen Ergebnis. So soll der erste Fall einer Infizierung mit dem Covid-19-Erreger bereits am 13. September aufgetreten sein. Dieses Ergebnis publizierte das internationale Forschungsteam in der Fachzeitschrift «Proceedings oft he National Academy of Sciences».

«Das Virus ist möglicherweise vor Monaten in seine endgültige, für den Menschen wirksame Form mutiert», so Studienleiter Peter Forster. «Es blieb dann aber mehrere Monate in einer Fledermaus oder einem anderen Tier oder sogar einem Menschen, ohne andere zu infizieren. Zwischen dem 13. September und 7. Dezember begann sich das Coronavirus dann zu verbreiten – immer mehr Menschen wurden infiziert.»

Ein Arzt kümmert sich auf einer Intensivstation in Wuhan um einen Covid-19-Patienten. - dpa

Laut den Forschern soll das Virus zudem nicht in Wuhan seinen Ursprung genommen haben, sondern weiter südlich in China: «Wenn ich auf eine Antwort gedrängt werde, würde ich sagen, dass die ursprüngliche Verbreitung eher in Südchina als in Wuhan begann.»

Allerdings konnte das Forscher-Team noch keine endgültigen Beweise liefern. «Dafür benötigt es die Analyse von mehr Fledermäusen und anderen möglicherweise potenziellen Wirtstiere», so Forster. Zudem brauche es konservierte Gewebeproben in chinesischen Krankenhäusern, die zwischen September und Dezember gelagert wurden.

07.55: In Deutschland sind bis Freitagabend mehr als 137'800 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Mindestens 4089 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.

06.04: Die Corona-Krise in den USA spitzt sich zu: New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat sich mit Donald Trump einen Schlagabtausch über die Zuständigkeiten geliefert.

Andrew Cuomo, Gouverneur von New York, spricht über die Situation wegen dem Coronavirus. - dpa

Cuomo hielt am Freitag seine tägliche Pressekonferenz und forderte unter anderem mehr Geld aus Washington, als Trump twitterte: «Gouverneur Cuomo sollte mehr Zeit auf das »Machen« und weniger Zeit auf das »sich Beschweren« verwenden. Geh raus und erledige die Arbeit. Hör auf zu reden!»

Während der Pressekonferenz darauf angesprochen, wurde Cuomo wütend: «Wenn er Zuhause sitzt und Fernsehen schaut, sollte er vielleicht aufstehen und zur Arbeit gehen.»

Cuomo fragte rhetorisch, wie oft er sich noch für die bisherige Hilfe aus Washington in der Krise bedanken solle, dies sei schliesslich Trumps Jobs gewesen. «Ich weiss nicht, was ich machen soll - einen Blumenstrauss schicken?»

Hintergrund ist ein Schlagabtausch zwischen dem US-Präsidenten und mehreren Gouverneuren über die Zuständigkeiten bei der Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Massnahmen.

05.59: Mit ihren liebsten Kinderbüchern will Michelle Obama den Kindern in den USA die Zeit während der Isolation in der Coronavirus-Pandemie vertreiben. Künftig werden ihre kleinen Fans ihr auf Facebook oder Youtube zuhören können.

Michelle Obama würdigt den verstorbenen Musiker Little Richard. (Archivbild) - Keystone

Dort will sie in Zusammenarbeit mit dem US-Kinderkanal PBS Kids und dem Verlag Penguin Random House jeden Montag eine Lesesendung präsentieren, bei der sich auch die Kinder selbst im Lesen üben können.

«Ich freue mich sehr, Kindern die Gelegenheit zu geben, Lesen zu üben (und dabei ihren Familie eine wohlverdiente Pause zu verschaffen!)», schrieb Obama weiter.

Als erstes Buch hat sich die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama den «Grüffelo» (1999) von Julia Donaldson vorgenommen. Auf der Bücherliste steht unter anderem auch der Kinderbuchklassiker «Die kleine Raupe Nimmersatt» (1969) von Eric Carle.

05.31: Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der Asylanträge in Mexiko deutlich zurückgegangen. «Nur 548 Menschen haben in den ersten zwei Wochen im April einen Asylantrag gestellt, und wir schätzen, dass es für den ganzen Monat etwa 1000 sein werden.»

Dies sagte der Koordinator der mexikanischen Flüchtlingskommission Comar, Andrés Ramírez Silva, am Freitag (Ortszeit).

Im März seien es noch 5300 Asylanträge gewesen. Wenn die Gefahr durch das Virus vorüber sei, erwarte man aber wieder einen deutlichen Anstieg von Asylanträgen, sagte er.

Einst kamen sie in Scharen - derzeit ist die Zahl der Migranten in Mexiko aber stark zurückgegangen; auch neue Asylanträge gibt es derzeit immer weniger. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/CRISTOBAL HERRERA

Mexiko hat angesichts der Krise alle nicht-essenziellen Tätigkeiten verboten und auch Verfahren für Flüchtlinge vorläufig ausgesetzt - ausgenommen ist aber die Annahme neuer Asylgesuche. Mehrere Länder in Mittelamerika haben zudem wegen der Ausbreitung des Coronavirus ihre Grenzen geschlossen.

Im vergangenen Jahr hatten zehntausende Migranten, überwiegend aus zentralamerikanischen Ländern, in Mexiko um Asyl gebeten - nicht zuletzt weil die USA ihre Einwanderungsregeln verschärft hatten. In Mexiko wurden 2019 rund 70'600 Asylanträge gestellt, was einem Anstieg von 138 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch im ersten Quartal 2020 hielt der Trend noch an. Von Januar bis März baten rund 17'000 Menschen um Asyl in Mexiko, rund 34 mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

04.03: Der frühere Gouverneur von Kalifornien, Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger (72), soll während der Corona-Krise dem amtierenden Gouverneur Gavin Newsom als Berater zur Seite stehen.

Arnold Schwarzenegger, Schauspieler aus Österreich und ehemaliger Gouverneuer von Kalifornien, spricht bei der Veranstaltung «Unhoused: Addressing Homelessness in California» zum Thema Obdachlosigkeit in Kalifornien. - dpa

Der Demokrat Newsom stellte am Freitag eine Arbeitsgruppe von Politikern und Geschäftsleuten vor, die an Plänen für die wirtschaftliche Öffnung und einen Neustart nach der Corona-Zwangspause mitarbeiten sollen.

Neben dem Republikaner Schwarzenegger, von 2003 bis 2011 Kaliforniens Gouverneur, sind auch die Ex-Gouverneure Jerry Brown, Gray Davis und Pete Wilson an Bord. Aus der Wirtschaft stossen unter anderem der frühere Disney-Chef Bob Iger und Apple-Konzernchef Tim Cook dazu.

03.15: In den USA sind einem Medienbericht zufolge mindestens 7000 Menschen in Seniorenheimen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Desinfektionsmittel, Mundschutze und Gesichtsmasken, Gegenstände die der Eindämmung des Virus dienen, werden an einem Stand am Union Square während der Corona-Pandemie zum Verkauf angeboten. - dpa

Damit stehen rund ein Fünftel aller Todesfälle infolge der Corona-Pandemie in den USA in Verbindung mit einer solchen Einrichtung.

Bis zum Freitagabend waren nach Angaben der Johns Hopkins Universität landesweit in den USA über 36 000 mit dem Virus infizierte Menschen gestorben. Insgesamt wurden in den USA bereits über 700 000 Infektionen gemeldet.

02.50: Die US-Regierung rechnet jetzt nach Angaben von Präsident Donald Trump mit 60'000 bis 65'000 Toten infolge der Coronavirus-Pandemie in den USA.

Donald Trump, Präsident der USA, während einer Pressekonferenz im Weissen Haus zum Coronavirus. - dpa

Die Zahl liege weit unter früheren Vorhersagen von mindestens 100 000 Toten in den Vereinigten Staaten, sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Jeder einzelne Tote sei einer zuviel, betonte der Präsident. «Ich denke, dass wir hoffentlich erheblich unter den 100'000 bleiben werden.» Er fügte hinzu:

In den USA gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 36 000 Tote infolge einer Coronavirus-Infektion. Mehr als 650 000 Menschen in den USA wurden positiv auf das Virus getestet - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

22.02: Trotz weltweiter Massnahmen gegen das neue Coronavirus sind nach Daten von US-Forschern inzwischen mehr als 150'000 damit infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionen lag der Johns-Hopkins-Universität zufolge am Freitagabend (21.30 Uhr MESZ) bei mehr als 2,2 Millionen. Das bis vor gut drei Monaten praktisch noch völlig unbekannte Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.

Menschen warten in Einhaltung von Massnahmen während der Corona-Pandemie mit Mundschutz und in Mindestabstand vor einem Biomarkt am Union Sqaure in New York.. - dpa

Die meisten Todesfälle infolge der Coronavirus-Pandemie gab es der Hochschule in Baltimore zufolge bislang in den USA (rund 34 000), Italien (23 000), Spanien (19 000), gefolgt von Frankreich und Grossbritannien.

21.53: Nach den neuen Richtlinien von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise haben erste Bundesstaaten vorsichtige Lockerungen der Schutzmassnahmen angekündigt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sagte am Freitag in Austin, derzeit geschlossene Läden könnten von Freitag nächster Woche an wieder öffnen, wenn sie Waren lieferten, schickten oder zur Abholung bereitstellten.

Mit der Wiedereröffnung von Parks unter Verwaltung des Bundesstaats werde bereits am Montag begonnen. Besucher müssten aber Schutzmassnahmen befolgen. Schulen blieben in diesem Schuljahr geschlossen.

Texas Gouveneur Greg Abbott - keystone

Minnesotas Gouverneur Tim Walz kündigte am Freitag an, dass unter anderem Parks, Wanderwege, Golfplätze, Freiluft-Schiessstände und Läden zum Verkauf von Angelködern wieder öffnen könnten, wenn Besucher Schutzmassnahmen befolgten. «Es ist wichtig für uns, aktiv zu bleiben und die Natur zu geniessen und gleichzeitig die Verbreitung von Covid-19 zu verhindern», sagte Walz nach einer Mitteilung. In Vermont können unter bestimmten Bedingungen Händler wieder öffnen und Bauarbeiten wieder aufgenommen werden.

20.44: In Frankreich sinkt die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Coronavirus-Patienten nach Angaben der Gesundheitsbehörden weiterhin leicht. Den dritten Tag in Folge seien weniger Menschen in Kliniken gebracht worden, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Freitag. Innerhalb von 24 Stunden seien es 115 weniger gewesen als im Vergleich zum Vortag. «Es ist ein langsamer, aber stetiger Rückgang», sagte Salomon. Die Zahl der registrierten Todesfälle stieg auf rund 18'680.

Insgesamt seien seit Beginn der Pandemie mehr als 34'000 Patientinnen und Patienten, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, wieder nach Hause zurückgekehrt, so Salomon. Die erste Infektionswelle sei abgeschwächt worden, weil sich die Bürger an die Ausgangsbeschränkungen halten würden, betonte Salomon. In Frankreich gilt seit Mitte März eine strikte Ausgangssperre. Sie soll noch bis zum 11. Mai fortgesetzt werden.

20.09: Die spanische Regierung hat die Tourismusbranche, das Gastgewerbe sowie den Kultur- und den Fernverkehrssektor des Landes vor «enormen Problemen» aufgrund der Corona-Krise gewarnt. In diesen Wirtschaftsbereichen könne erst gegen Jahresende mit einer Reaktivierung gerechnet werden, sagte Arbeitsministerin Yolanda Díaz am Freitag in einem Fernseh-Interview. Für den Produktionssektor erwarte man schon im Sommer eine Erholung.

Seitenansicht des Königspalastes auf einem völlig leeren Platz am 33. Tag des Alarmzustandes gegen die Ausbreitung des Coronavirus. - dpa

Besonders grosse Sorgen bereitet der Tourismussektor. Die Finanzministerin und Sprecherin der linken Koalitionsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez, María Jesús Montero, untermauerte die Worte ihrer Kabinettskollegin:

«Unser Land wird die touristischen Aktivitäten so lange nicht wieder aufnehmen, bis es eine Garantie für ausserordentlich sichere Bedingungen gibt, sowohl für die Menschen, die in unserem Land leben, als auch für unsere Besucher», sagte sie am Freitag auf einer Pressekonferenz.

19.30: Infolge des dramatischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit in den USA haben einer Studie zufolge innerhalb eines Monats Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verloren. Weil fast die Hälfte der Arbeitnehmer in den USA über den Arbeitgeber krankenversichert seien, hätten bis zu 9,2 Millionen Menschen ihren Schutz verloren oder könnten sich die neuen Beiträge wohl nicht mehr leisten, hiess es in der Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik (EPI). Wegen der Corona-Krise haben in den USA seit Mitte März rund 22 Millionen Menschen Arbeitslosenhilfe beantragt.

Der führende demokratische Senator Bernie Sanders schrieb angesichts der Schätzung am Freitag auf Twitter, es sei «skandalös und nicht nachhaltig», dass die Krankenversicherung in den USA immer noch vom Arbeitgeber abhänge.

17.44: In Thailand werden Telefonzellen als Teststationen für das Coronavirus genutzt. Dafür wurden Löcher in die Scheibe gebohrt, durch die das medizinische Personal mit Schutzhandschuhen hindurch greifen kann, wie auf Bildern zu sehen ist, die die Regierung am Freitag veröffentlichte.

In Thailand werden Telefonzellen als Teststationen für das Coronavirus genutzt. - Twitter/@ThaigerNews

Die Box bietet einen Schutzraum zwischen Personal und dem Patienten vor der Acrylscheibe. Drei Test-Stationen wurden nach Angaben des Digitalministeriums an Krankenhäuser geliefert. Es soll ausserdem ein Modell entwickelt werden, das aus zwei Zellen gebaut wird und Räder bekommt.

Insgesamt sind 50 der «Covid-19-Testkiosks» geplant. In dem südostasiatischen Land mit 67 Millionen Einwohnern wurden bislang 2700 Virus-Infektionen gemeldet, 47 Menschen starben.