In der Schweiz sind 1111 Personen am Coronavirus gestorben, 27'404 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
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In Zürich kam es zu einer Auto-Demo. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 27'404 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1111 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 18. April: +326 Infizierte, +52 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.

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22.34: Die spanische Regierung will den Notstand und die Ausgangssperre im ganzen Land erneut um zwei weitere Wochen bis zum 9. Mai verlängern.

Das kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez am späten Samstagabend in einer Rede an die Nation an. Über die Verlängerung des sogenannten Alarmzustandes, der dritthöchsten Notstandsstufe, wird das Parlament wieder abstimmen müssen. Es wird jedoch eine breite Unterstützung auch der Opposition erwartet.

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Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez spricht über die Verlängerung des Notstandes wegen dem Coronavirus. - Keystone

Der sozialistische Politiker verkündete derweil auch die Absicht, die strikte Ausgangssperre ab dem 27. April vor allem für Kinder bis zwölf Jahre etwas zu lockern.

Man mache langsame und konstante Fortschritte im Kampf gegen das Coronavirus, betonte der Regierungschef. «Wir sehen am Horizont einen langsamen Marsch in Richtung einer neuen Normalität», sagte er.

Die knapp 47 Millionen Bürger Spaniens dürfen seit fünf Wochen nur in wenigen Ausnahmefällen aus dem Haus. Spaziergänge und Sport im Freien sind unterdessen strikt untersagt.

21.00: Die Krise, welche das Coronavirus verursacht, kennt verschiedene Facetten. Doch die Notlösungen bieten der Gesellschaft auch neue Chancen, so die Wirtschaftssoziologin Katja Rost.

20.00: Haustiere machen den Lockdown durch das Coronavirus weniger einsam. Tierheime werden deshalb zurzeit mit Adoptions-Anfragen überhäuft. Nicht zur Freude aller.

18.43: Die Stadtpolizei Zürich musste am Samstag eine Auto-Demo verhindern. Am Nachmittag versammelten sich rund 100 Personen, um einen unbewilligten Autocorso durchzuführen. Aufgrund des Veranstaltungsverbotes schritt die Stadtpolizei ein und verhinderte eine gemeinsame Wegfahrt.

Um 14 Uhr waren rund 30 Fahrzeuge und etliche Fahrräder durch die Hard- und Heinrichstrasse gefahren. Dies schreibt die Polizei in einer Mitteilung.

Coronavirus - Schweiz
Eine Polizistin spricht mit Demonstranten in einem Fahrzeug, an dem ein Banner mit der Aufschrift "Solidarität für Alli" angebracht ist, während eines Protests für das Leben von Flüchtlingen. - dpa

Im Internet wurde bereits seit Tagen für eine unbewilligte «Autodemonstration» unter dem Motto «Safety for all Refugees» aufgerufen. Diesem folgten über 100 Personen.

Veranstaltungsverbot wegen Coronavirus

Aufgrund der COVID-19-Verordnung des Bundes sind jedoch Veranstaltungen jeglicher Art verboten. Die Stadtpolizei Zürich suchte den Dialog und machte die Teilnehmenden mit Lautsprecherdurchsagen auf die geltenden Regeln aufmerksam.

Man appellierte an ihre soziale Verantwortung und bat sie die Örtlichkeit einzeln zu verlassen. Mehrere Teilnehmende folgten den Anweisungen der Polizei und verliessen die Örtlichkeit mit Autos und Velos.

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Eine Demonstration mit dem Auto in Zürich. - Keystone

Rund 30 Personen befolgten die Anweisungen der Polizei nicht. In der Folge wurden sie einer Personenkontrolle unterzogen und weggewiesen. Kurz darauf hat die Polizei festgestellt, dass sich an einem anderen Ort erneut mehrere Personen mit ihren Fahrzeugen versammelten.

Auch dort schritt die Stadtpolizei ein und wies die Leute weg. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Personen verhaftet. Zwei Traktoren, mehrere Musikanlagen und verschiedenes Demomaterial wurden präventiv sichergestellt.

18.08: Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK) will dem Bundesrat in Sachen Coronavirus-Bekämpfung Beine machen. Sie fordert deutlich mehr Infektions- und Antikörpertests, ein Tracing-System zur Überwachung der Ansteckungsketten sowie zusätzliches Schutzmaterial für Firmen.

Laut einer Mehrheit der Kommission sollen sich alle Personen, die Symptome einer möglichen Coronavirus-Infektion haben, ohne Einschränkung testen lassen können. Dies teilten die Parlamentsdienste am Samstag mit.

Coronavirus - Südkorea
Ein Mitarbeiter von Boditech Med hält ein Teströhrchen für einen Covid-19-Antikörpertest in der Hand. Boditech Med hat kürzlich mit dem Export der Testkits zum Nachweis einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in verschiedene Länder begonnen. - dpa

Dafür brauche es schnellstmöglich genügend verfügbare Tests. Ziel des Bundes müsse es sein, regelmässige und repräsentative Infektionstests in der Gesamtbevölkerung durchführen lassen zu können. Dafür müssten Bundesrat und Verwaltung aber die Teststrategie ändern. Aktuell gelten restriktive Kriterien für den Zugang zu Tests.

Coronavirus-Antikörpertests vorantreiben

Die SGK befürwortet zudem repräsentative Antikörpertests in der Gesamtbevölkerung. Dadurch liesse sich die Entwicklung der Epidemie besser überwachen. Und es würden Rückschlüsse auf die Immunitätsrate der Bevölkerung möglich, lautet der Tenor. Das sei für die kommenden Monate entscheidend.

Die Gesundheitskommission stehe hinter den von der Regierung per Notrecht beschlossenen Massnahmen, teilte sie weiter mit. Sie beobachte aber die Umsetzung der am Donnerstag kommunizierten Ausstiegsstrategie genau.

Gegen Diskriminierung kleiner Läden

So stellt die SGK klar, dass kleinere Läden gegenüber Grossverteilern nicht diskriminiert werden dürften. Sobald die Sortimentsbeschränkungen für Migros, Coop und Co. fielen, müssten auch kleine und mittelgrosse Einkaufsläden wieder öffnen dürfen. Ansonsten handle es sich um «eine stossende Ungleichbehandlung».

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Sobald die Sortimentsbeschränkungen für Migros, Coop und Co. fielen, müssten auch kleine und mittelgrosse Einkaufsläden wieder öffnen dürfen, fordert die SGK. - Nau.ch

Auch die SGK fordert, dass Firmen mit Dividendenausschüttung im laufenden sowie im kommenden Jahr keine Kurzarbeitsentschädigung erhalten sollen. Bei der Kredit- und Bürgschaftsvergabe hat der Bundesrat solche Regeln bereits etabliert.

16.27: US-Präsident Donald Trump hat Proteste gegen Schutzmassnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in mehreren US-Bundesstaaten angeheizt. Dafür erntete er teils scharfe Kritik.

«Ich denke, einige Dinge sind zu hart». Dies sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Dies mit Blick auf Michigan, Minnesota und Virginia - demokratisch regierte Bundesstaaten, die in der Corona-Krise strenge Massnahmen ergriffen haben.

Zuvor hatte der Republikaner auf Twitter in Grossbuchstaben «Befreit Michigan!», «Befreit Minnesota!» und «Befreit Virginia!» geschrieben.

In den vergangenen Tagen waren in mehreren US-Bundesstaaten Dutzende Menschen gegen die Eindämmungsmassnahmen auf die Strasse gegangen. Aufrufe für ähnliche Aktionen gab es am Samstag in Maryland und - trotz vorsichtiger Lockerungen - in Texas. Einer der grössten Proteste hatte am Mittwoch in Michigan stattgefunden.

Coronavirus - USA
Hunderte von Demonstranten versammeln sich mit einer grossen Trump-Amerika-Flagge vor dem offiziellen Sitz von Tim Walz, Gouverneur von Minnesota. - dpa

Dort waren Demonstranten teils schwer bewaffnet vor das Kapitol gezogen. Sie hatten Pro-Trump-Flaggen aus ihren Autos geschwenkt und der demokratischen Gouverneurin Gretchen Whitmer «Tyrannei» vorgeworfen. Am Donnerstag versammelten sich in Virginia ein paar Dutzend Demonstranten, am Freitag zeigte sich in Minnesota ein ähnliches Bild.

Virus Outbreak Michigan
Gouverneurin Gretchen Whitmer (Demokraten) wurde von Trump, just am Tag der Bekanntmachung der Entführungspläne attackiert. - keystone

Trump nahm die Demonstranten am Freitag ausdrücklich in Schutz. «Das sind Menschen, die ihre Meinung ausdrücken», sagte er.

«Sie scheinen mir sehr vernünftige Menschen zu sein.» Schon am Donnerstag sagte er: «Ich denke, sie hören auf mich. Es scheinen Demonstranten zu sein, die mich mögen.»

Trump «bringt Menschen in Gefahr, an Coronavirus zu erkranken»

Der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Washington, Jay Inslee, verurteilte die «illegalen und gefährlichen» Äusserungen des Präsidenten. «Er bringt Millionen Menschen in Gefahr, an Covid-19 zu erkranken. Seine verstörenden Tiraden und seine Aufrufe, wonach Menschen Bundesstaaten 'befreien' sollen, könnten auch zu Gewalt führen.»

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Bewaffnete Demonstranten vor dem Michigan Capitol, dem Parlaments- und Amtssitz der Gouverneurin. - Keystone

Michigans Gouverneurin Whitmer äusserte die Hoffnung, dass Trump mit seinen Äusserungen nicht noch mehr Proteste anrege. Jeder, der eine Plattform habe, solle diese nutzen, um den Leuten zu sagen: «Wir werden das durchstehen», sagte Whitmer. Die Wirtschaft werde wiederbelebt, sobald dies sicher sei, sagte sie.

15.22: In Spanien sind binnen 24 Stunden weitere 565 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen ist weltweit auf mehr als 2,25 Millionen gestiegen.

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