Soll Lara Gut-Behrami noch eine Saison anhängen?
Jetzt ist es also bestätigt: Lara Gut-Behrami zieht sich einen Kreuzbandriss zu. Soll sie jetzt doch noch eine Saison anhängen? Das sagt Nau.

Das Wichtigste in Kürze
- Soll Lara Gut-Behrami nach ihrem Kreuzbandriss noch eine Saison dranhängen?
- Hier kommt das Pro/Contra der Nau.ch-Sportredaktion.
Die Diagnose ist bestätigt: Lara Gut-Behrami verletzt sich bei ihrem Trainingssturz schwer am Knie. Zum zweiten Mal nach 2017 reisst sich die Tessinerin das Kreuzband.
Ist es für die bald 35-Jährige wie angekündigt die letzte Weltcup-Saison? Oder sollte sie jetzt noch ein Jahr anhängen? Die Tessinerin selber hat noch keinen Entscheid gefällt, wie sie erklärt. Sie wolle sich zuerst vollständig erholen.
Auf der Nau-Sportredaktion ist man in Bezug auf ein mögliches Karriereende geteilter Meinung.
Andrea Schüpbach, Sport-Redaktor
«Diese grossartige Karriere darf nicht auf diese Art zu Ende gehen!
Mit Olympia-Gold, Gesamtweltcup und WM-Titel hat Lara Gut-Behrami alles gewonnen. Verlieren kann sie nichts mehr. Jetzt geht es aber noch um den krönenden Abschluss.
Die perfekte Gelegenheit gibt es trotz Olympia-Out: 2027 findet die Heim-WM in Crans-Montana statt. Die Tessinerin kann sich genug Zeit nehmen, um sich ein letztes Mal zurückzukämpfen.

Mit dann 35 Jahren hängt sie ihre Skistöcke im Schweizer Fahnen-Meer an den Nagel. Alle jubeln ihr zu. Dieses Ende hat sich die Ski-Ikone verdient. Keine Verabschiedung per Video-Botschaft oder Mitteilung.
Wenn man während ihrer Karriere eines gelernt hat, dann: Lara Gut-Behrami ist klar in ihren Meinungen. Hat sie einmal einen Entschluss gefasst, so steht dieser.
Gleichzeitig betonte sie aber auch, dass sie gerne selbst bestimmen möchte, wann sie aufhört.
Nach ihrer Kreuzbandriss-Diagnose sagt sie: «Mein Ziel ist, mich vollständig von dieser Verletzung zu erholen und wieder meine volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Erst dann werde ich wissen, was die Zukunft für mich bereithält.»
Die Hoffnung der Ski-Fans auf ein allerletztes Kapitel Lara Gut-Behrami bei der Heim-WM 2027 lebt.»

Pascal Moser, stv. Sportchef
«Olympia-Gold im Super-G, zwei WM-Titel, acht kleine Kristallkugeln und zwei Gesamtweltcup-Siege: Lara Gut-Behrami hat in ihrer Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Dass sie sich jetzt wenige Monate vor den Olympischen Winterspielen, die fast vor ihrer Haustür stattfinden, verletzt, ist bitter. Ein solches Karriereende wünscht man niemandem. Aber vielleicht ist es ein Zeichen, dass der Körper nicht mehr kann.
Für mich gibt es keine zwei Meinungen: Lara sollte ihre Ski an den Nagel hängen. Ohne das Ziel von Olympia vor Augen macht es keinen Sinn, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Mit 35 Jahren von einem Kreuzbandriss zurückzukehren, ist schwierig – und auch fahrlässig.

Gut-Behrami muss niemandem mehr etwas beweisen. Auch wenn sie mit ihrer Art manchmal aneckt, sprechen ihre Erfolge eine eindeutige Sprache. Und wer das anders sieht, aus dem spricht der Neid.
Die Ski-Schweiz sollte sich von der grossen und langen Laufbahn von Lara Gut-Behrami verneigen. Und ihr danke sagen, für zahlreiche Momente, in denen sie uns frenetisch jubeln liess. Nach 48 Weltcupsiegen lässt sich der verdiente Ruhestand sicherlich geniessen.»

















