In Kürze könnte Mikaela Shiffrin zum vierten Mal den Sieg im Gesamtweltcup feiern. Die US-Amerikanerin hat dieser Tage aber anderes im Kopf.
Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin: «Wie kann ich mich an diesem Punkt überhaupt noch für Skifahren interessieren?» - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mikaela Shiffrin äussert sich in einem emotionalen Instagram-Post zum Ukraine-Krieg.
  • Die US-Amerikanerin hinterfragt dabei den Ski-Weltcup.
  • Sie wisse nicht, wie sie sich derzeit für ihren Sport interessieren könne.

Im Normalfall würde der Fokus von Mikaela Shiffrin zu dieser Zeit in der Ski-Saison auf dem Weltcup-Final liegen. Die US-Amerikanerin hat nur noch wenige Rennen zu absolvieren und kann sich nächste Woche zum vierten Mal zur Gesamtweltcupsiegerin machen.

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Trotz verpatzten Olympischen Winterspielen hätte Mikaela Shiffrin momentan sportliche Gründe, um sich zu freuen. Die 26-jährige US-Amerikanerin steht vor ihrem vierten Sieg im Gesamtweltcup.
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Mikaela Shiffrin verpasste an Olympia 2022 eine Medaille.

Auf Instagram zeigt die 26-Jährige jetzt aber, dass der Sport derzeit nicht an erster Stelle steht. Vielmehr sind dies die Nachrichten und Bilder aus dem Ukraine-Krieg. Die Ski-Queen stellt die Weltcuprennen deshalb nun gar infrage.

Kann der Sport derzeit unter normalen Bedingungen weitergeführt werden?

«Abscheulich beschreibt es nicht mal ansatzweise»

Dieser Krieg sei «so abscheulich, dass ich gar nicht weiss, wie ich mich ausdrücken soll», schreibt die Skifahrerin am Donnerstagabend. Shiffrin setzen dabei vor allem die Evakuierungen, Bombardierungen Unschuldiger und all die Menschen ohne Essen, Wasser und Strom zu.

«Ich will gar nicht versuchen, so zu tun, als wüsste ich, was getan werden sollte», kommentiert Mikaela Shiffrin weiter. «Ich verstehe das Innenleben der Politik nicht und schon gar nicht der Kriegsführung.»

Sie glaube aber daran, dass andere Nationen zusammenarbeiten und ihr Möglichstes tun, um diesen Krieg zu beenden. «‹Abscheulich› beschreibt es nicht einmal ansatzweise. Herzzerreissend, entsetzlich, schrecklich, wahnsinnig...», sei der Krieg.

Mikaela Shiffrin hinterfragt das Skifahren

Am Freitag werde sie nun aufwachen und sich auf eines der letzten Skirennen der Saison freuen. «Ich weiss, dass ich in wenigen Wochen nach Hause zu Familie, Freunden und «Frieden» zurückkehren werde. Aber es ist kein Frieden, oder? Es gibt keinen Frieden, wenn die Ukraine zerstört wird.»

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Kann sich wegen des Ukraine-Krieges derzeit nur schwer auf das Skifahren konzentrieren: Mikaela Shiffrin. - Keystone

Beschäftigt hat Shiffrin in letzter Zeit deshalb vor allem eine Frage: «Wie kann ich mich an diesem Punkt überhaupt noch für Skifahren interessieren? Wie kann sich jemand für irgendetwas anderes interessieren, bis der Krieg beendet ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden? Wie?»

Shiffrins nächstes Rennen steht am Freitag in Are an. Nach dem Riesenslalom findet im schwedischen Skigebiet am Samstag auch ein Slalom statt. Am Mittwoch starten die Skifahrerinnen im französischen Courchevel-Méribel dann in den Weltcup-Final.

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