Der Onkel und Macher von Tennis-Superstar Rafael Nadal, Toni Nadal, fordert Massnahmen gegen eine seiner Meinung nach «besorgniserregende» Entwicklung der Sportart.
Toni Nadal (l), der Trainer und Onkel von Nadal, beobachtet Rafael Nadal beim Training. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa
Toni Nadal (l), der Trainer und Onkel von Nadal, beobachtet Rafael Nadal beim Training. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

«Es scheint, als gäbe es nur noch eine Taktik: (den Ball) so früh und so hart wie möglich zu schlagen, brutal, aber nicht nur beim Aufschlag, vor allem beim Return», schrieb Nadal in einer Kolumne der spanischen Zeitung «El País» (Dienstagsausgabe). Tennis drohe zu einem «fantasielosen Spiel» zu verkommen, glaubt der Mann, der bei den in New York stattfindenden US-Open den jungen Kanadier Félix Auger-Aliassime (21) betreut.

Der 60-Jährige aus Manacor auf Mallorca, der seinen Neffen von dessen viertem Lebensjahr an und bis 2017 coachte, befürchtet, dass sich die Tendenz zu einem einseitigen Tennis nach der endgültigen Wachablösung der grossen Drei Nadal, Novak Djokovic und Roger Federer durch die jüngere Generation verstärken wird. «Ich hoffe deshalb, dass die Verantwortlichen des Tennissports in der Lage sein werden, einen Wandel herbeizuführen, der unserem Sport die alte Vielfalt zurückgibt und ihn davor bewahrt, ein fantasieloses Spiel zu werden.»

Er sei sich darüber im Klaren, betont Toni Nadal, dass es schon früher, etwa als er mit Rafael auf die Tennistour gekommen sei, geheissen habe, Tennis werde immer athletischer und schneller, der Ball werde immer härter getroffen. «Der Unterschied besteht darin, dass die zunehmende Geschwindigkeit im Tennis bisher nicht verhindert hatte, dass es unterschiedliche, ja sogar gegensätzliche Stile und Auffassungen vom Spiel gibt.» Die heutige «Spezialisierung auf teuflisch harte Schläge» könne der Vielfalt ein Ende bereiten.

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