Novak Djokovic jagt an den US Open seinen Titel-Traum
Tennisstar Novak Djokovic will unbedingt noch den historischen 25. Grand-Slam-Titel gewinnen. Doch wieder könnten ihm Alcaraz und Sinner im Weg stehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic wartet seit zwei Jahren auf seinen 25. Grand-Slam-Titel.
- An den US Open versucht der Serbe erneut sein Glück.
- Es wird sich zeigen, wie gut der Körper des Serben noch mitmacht.
Für Novak Djokovic schlüpfte selbst die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka gern in die Rolle des Ballmädchens. Als der serbische Tennisstar für die US Open trainierte, imitierte die Belarussin witzelnd typische Aufgaben.
Sie hob die Arme mit Bällen in den Händen, um zu signalisieren, bereit zu sein, Djokovic einen Ball zuzuwerfen. Es war ein kleiner Spass zwischen den beiden.
Sein nächster viel beachteter Auftritt wird mit Spannung erwartet. Doch Djokovic scheint vor dem Auftakt des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres entspannt. Auch beim Baseball schaute der 38-Jährige vorbei, bevor es beim New Yorker Tennis-Spektakel ernst für ihn wird.

Wieder einmal schwingt die Frage mit, ob es sein letzter Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier werden könnte. Roger Federer (44) ist längst im Tennis-Ruhestand. Auch Rafael Nadal (39) geniesst mittlerweile nach dem Karriereende das Leben abseits der sportlichen Schauplätze.
Nur Djokovic rennt als letzter verbliebener der «Grossen Drei» noch einem seiner Träume hinterher.
Seit zwei Jahren läuft Djokovic dem Ziel hinterher
Der 25. Grand-Slam-Titel lautet sein Ziel, dann wäre er alleiniger Rekordhalter vor der Australierin Margaret Court. «Die Frage ist, wie realistisch ist es, dass er jetzt noch mal ein Grand Slam gewinnt? Weil die Zeit läuft gegen ihn», sagte auch Tennisikone Boris Becker in seinem Podcast.
Jannik Sinner und Carlos Alcaraz haben Djokovic als Topfavoriten den Rang abgelaufen. Vor zwei Jahren schrieb sich der Serbe in New York mit Grand-Slam-Titel Nummer 24 in die Tennis-Geschichte ein. Seitdem kam für ihn kein Triumph mehr hinzu. Die Sieger bei den vier grössten Turnieren hiessen seitdem nur noch Sinner oder Alcaraz.
Bei jedem Grand-Slam-Turnier dieser Saison erreichte Djokovic zwar das Halbfinale, dann war aber Schluss. «Dann muss ich gegen Sinner oder Alcaraz spielen. Diese Jungs sind fit und jung», sagte der 38-Jährige. «Für mich fühlt es sich so an, dass ich in diese Matches mit halbleerem Tank gehe.»
Für den ganz grossen Coup muss er sogar beide nacheinander schlagen – oder hoffen, dass einer vorher stolpert. In Australien hatte Djokovic zum Jahresbeginn im Halbfinale gegen Alexander Zverev aufgeben müssen.
Erstrunden-Gegner gerade einmal halb so alt
In Wimbledon hatte er für sich die grössten Chancen auf den historischen Eintrag gesehen. Doch er blieb, beeinträchtigt von einer Oberschenkelblessur, in der Vorschlussrunde gegen den italienischen Weltranglisten-Ersten und späteren Champion Sinner chancenlos. Als Pech wollte er dies nicht verstanden wissen. Es sei «einfach das Alter, der Verschleiss».

Kein Match hat Djokovic nun seit dem Wimbledon-Aus mehr bestritten. Nur auf einen Kurzeinsatz im Mixed-Wettbewerb in Flushing Meadows verzichtete er nicht. Dort schied er aber mit Landsfrau Olga Danilovic in Runde eins aus.
Der Weg zum angestrebten Titel im Einzel beginnt mit einem Generationenduell gegen den 19-jährigen US-Boy Learner Tien. Potenzieller Halbfinal-Gegner ist Alcaraz. Ein Duell mit Sinner wäre erst im Endspiel möglich.