Federer äussert Kritik – Werden Sinner und Alcaraz bevorteilt?
Carlos Alcaraz (22) und Jannik Sinner (24) dominieren das Tennis derzeit wie einst Roger Federer (44). Der Maestro glaubt: Die Turnierdirektoren wollen das so.

Das Wichtigste in Kürze
- Carlos Alcaraz und Jannik Sinner sind der Konkurrenz völlig enteilt.
- Tennis-Legende Roger Federer lobt die beiden – kritisiert aber die langsamen Bedingungen.
- Heute könne man French Open, Wimbledon und US Open gewinnen und «immer gleich spielen».
- «Das müssen wir ändern», fordert der 44-jährige Maestro.
Sie sind die grossen Tennis-Dominatoren der Neuzeit: Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Die letzten drei Grand-Slam-Turniere wurden alle mit dem Giganten-Duell zwischen dem Spanier und dem Italiener entschieden.

Weltnummer 3 Alexander Zverev fehlen 4850 Punkte auf Sinner (ATP 2). Damit ist Benjamin Bonzi – die Nummer 47 der Welt – näher am Deutschen, als dieser am zweiten Platz. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die durchaus auch an die Zeiten von Roger Federer erinnert.
Die Schweizer Tennis-Legende äussert den Verdacht: Die Turnierdirektoren kommen Alcaraz und Sinner bewusst entgegen. Ein Final zwischen den beiden Überfliegern sei für die Organisatoren am attraktivsten, ist Federer überzeugt.
Federer: Bedingungen helfen Alcaraz und Sinner
Als Podcast-Gast bei seinem ehemaligen Konkurrenten Andy Roddick sagt Federer: «Die Turnierdirektoren wollen Sinner und Alcaraz im Final sehen.» Deshalb seien die Plätze mittlerweile überall – unabhängig vom Belag – eher langsam.

Denn: «Das ist hart für die schwächeren Spieler. Sie müssen besonders gute Schläge machen, um Sinner auf einem solchen Platz zu schlagen.» Bei schnelleren Bedingungen würde es schneller zu einer Überraschung kommen, glaubt die Tennis-Legende.
Federer fehlt die Abwechslung
Der Schweizer sieht einen grossen Nachteil: «Jetzt spielen alle ähnlich, weil Bälle und Platzbedingungen im Grunde jede Woche gleich sind.» Es sei heute einfacher, die French Open, Wimbledon und die US Open zu gewinnen «und immer gleich zu spielen.»

Das sieht er als grosses Problem. «Wir müssen das ändern», fordert der 44-Jährige. Er selbst galt als beinahe unbezwingbarer Rasen-König (Wimbledon-Rekordsieger), konnte auf dem Sand von Roland Garros aber nur einmal triumphieren.
«Sie sind fantastisch für den Sport»
Seinen Unmut über die Bedingungen will Federer aber keinesfalls als Kritik an Alcaraz und Sinner verstanden wissen. Zu den beiden Überfliegern sagt er: «Sie sind aussergewöhnlich. Es ist beeindruckend – und fantastisch für den Sport.»

Trotzdem ist für ihn ganz klar: «Was wir gerne sehen würden, ist, wie sie sowohl auf blitzschnellen als auch auf superlangsamen Plätzen ihre Duelle austragen. Dann könnten wir sehen, wie sie sich dort entwickeln.»
















