Viele Serben und Griechen leben in Melbourne, Djokovic hofft auf einen konfliktfreien Final. Friedlich waren die serbischen Fans aber nicht immer.
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Novak Djokovic trifft im Final der Australian Open am Sonntagmorgen auf den Griechen Stefanos Tsitsipas. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach hektischen Tagen freut sich Djokovic auf einen konfliktfreien Final gegen Tsitsipas.
  • Es wird viele serbische und griechische Fans haben, die Diaspora in Melbourne sind gross.
  • 2007 sorgten die beiden Fanlager für den ««schwärzesten Tag der Australien Open».

An den Australian Open sorgte Novak Djokovic auf dem Court für positive Schlagzeilen: Mit bloss einem verlorenen Satz steht er im Final gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas. Seine Fans aber schreiben negative Schlagzeilen: Sie zeigten russische Flaggen, Bilder von Wladimir Putin und das russische Kriegszeichen Z. Es ist nicht das erste Mal, dass die serbischen Anhänger in Melbourne negativ auffallen.

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Fans von Novak Djokovic sorgen an den Australian Open für einen Eklat. - Keystone

Nach dem Halbfinal zeigte sich der Serbe aber optimistisch, dass es beim Endspiel keine Konflikte geben wird. «Griechen und Serben kommen historisch gesehen gut miteinander aus.» Beide Fanlager dürften sehr zahlreich vertreten sein. Denn die serbische und griechische Diaspora in Melbourne sind gross.

Und dass sie zusammenhalten, zeigten sie bei den Australian Open 2007 – und sorgten für negative Schlagzeilen. Denn vor 16 Jahren kam es im Melbourne Park vor der Rod Laver Arena zu Ausschreitungen: Serbische Anhänger, unterstützt von griechischen, prügelten sich mit Kroaten.

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Kroatische, serbische und griechische Fans prügeln sich an den Australian Open 2007. - Getty

Zuerst wurden rassistische Beleidigungen ausgetauscht, anschliessend liessen die Anhänger die Fäuste sprechen. Flaschen flogen, Fahnenstangen wurden als Waffen eingesetzt, Fackeln angezündet. Zahlreiche der meist jungen Männer trugen blutende Wunden davon. Die Polizei schritt ein, 150 Fans wurden vom Gelände verwiesen, ihre Tickets konfisziert.

Im Nachgang an die Ausschreitungen schrieb der «Sydney Morning Herald» vom «schwärzesten Tag der Australien Open». Verschiedene Gangs würden mit weiteren «ethnischen Kriegen» drohen.

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Die Fans von Novak Djokovic sind in Melbourne sehr zahlreich vertreten. Die Polizei ist auch stets vor Ort. - Keystone

Auch in den beiden folgenden Jahren waren serbische Fans an Ausschreitungen beteiligt. 2008 flogen zwischen ihnen und bosnischen Anhängern Stühle, 2009 gerieten sie wiederum mit Kroaten aneinander. Damals wurde 30 Personen vom Geländer verwiesen und zwei Männer verhaftet. Zudem wurde eine unbeteiligte Frau von einem Stuhl am Kopf getroffen und verletzt.

Djokovic hat zehn der zwölf Direktduelle gegen Tsitsipas gewonnen

Aufgrund der vielen Griechen und Serben dürfte die Stimmung beim Final zwischen Djokovic und Tsitsipas sehr gut sein. Er hoffe, dass die Leute wegen des Tennis und des Sports zum Endspiel kämen, sagt Djokovic. Er sei zuversichtlich, dass die Fans ihren Spieler «auf respektvolle Art und Weise» unterstützen würden.

Wer im Final als Favorit gilt, ist schwer zu sagen. Tsitsipas liegt in der Weltrangliste einen Rang vor Djokovic, der Serbe überzeugte beim Turnier aber mehr. Zudem gewann er mit einer Ausnahme alle Spiele in drei Sätzen, der Grieche musste zwei Sätze mehr absolvieren.

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Novak Djokovic hat im Direktduell gegen Stefanos Tsitsipas deutlich die Nase vorne. - Keystone

Zudem spricht der Direktvergleich deutlich für den elf Jahre älteren Weltranglisten-Fünften: Von zwölf Duellen konnte er zehn gewinnen, darunter die letzten neun. Einzig 2018 und 2019 gewann Tsitsipas gegen Djokovic, jeweils mit 2:1 Sätzen.

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