Carlos Alcaraz verletzt – Stars beklagen sich über Turnierkalender
Nach dem Turniersieg in Tokio muss Carlos Alcaraz verletzt für Shanghai absagen. Er kritisiert den Terminplan – Final-Gegner Taylor Fritz sieht es ähnlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Turniersieg in Tokio muss Carlos Alcaraz mit «physischen Problemen» pausieren.
- Die 22-jährige Weltnummer 1 kritisiert: «Der Turnierkalender ist extrem eng.»
- Weltnummer 5 Taylor Fritz findet den vorgegebenen Terminplan «lächerlich».
- Allerdings spielen die Top-Spieler um Alcaraz trotzdem freiwillig mehrere Show-Events.
Carlos Alcaraz revanchiert sich im Final von Tokio an seinem Laver-Cup-Bezwinger Taylor Fritz: Die Weltnummer 1 gewinnt mit 6:4, 6:4 und sichert sich den achten Titel der Saison. Nach Knöchel-Sorgen zu Turnierbeginn scheint alles gut zu sein.
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Ist es aber offenbar doch nicht: Alcaraz muss auf das Masters in Shanghai verzichten. In seiner Instagram-Story schreibt er wenige Stunden nach dem Peking-Triumph: «Ich kämpfe mit ein paar physischen Problemen.»

Mit seinem Team habe er sich nun für einen Shanghai-Verzicht entschieden. «Es ist die beste Entscheidung, mich jetzt zu erholen.» Mit dem Paris-Masters, den ATP-Finals und dem Davis-Cup-Final stehen im Saisonendspurt weitere wichtige Events auf dem Programm.
Alcaraz kritisiert ATP: «Haben keine Wahl»
«Der Turnierkalender ist extrem eng» beklagt Carlos Alcaraz an der Pressekonferenz. Ein Dorn im Auge sind ihm die «Pflicht-Turniere» – den Spielern wird eine gewisse Anzahl an ATP-1000- und ATP-500-Turnieren vorgeschrieben. «Wir haben nicht wirklich eine Wahl.»

Er müsse sich überlegen, in Zukunft auf Pflicht-Turniere zu verzichten. «Es geht nicht nur um die physische Verfassung. Auch mental ist es sehr anstrengend, so viele Turniere nacheinander zu spielen», erklärt Carlos Alcaraz.
Fritz: «Turnierkalender ist lächerlich»
Mit der Meinung ist Alcaraz nicht allein – Final-Gegner Taylor Fritz bläst ins gleiche Horn: «Der Turnierkalender ist lächerlich. Wir spielen viel zu viel.» Wenn die Spieler die Anzahl der Pflicht-Turniere nicht erfüllen, hat das negativen Einfluss auf das Ranking.
«Das bringt uns in eine unangenehme Lage», sagt Fritz. Er sei zu Beginn des Jahres verletzt gewesen und habe danach alle ATP-500-Turniere spielen müssen. «Ziemlich erschöpft» fühle er sich deshalb.

«Ich bin nicht die Person, die gerne daheim sitzt, während Turniere laufen. Ich will dort sein», stellt Fritz klar. Gewisse Pausen seien sowohl mental als auch für den Körper aber notwendig.
Trotz Termin-Kritik spielen Alcaraz & Co. an Show-Events
Erstaunlich bei der Kritik an fehlenden Pausen durch Pflicht-Turniere: Viele Tennis-Stars spielen trotzdem noch Events neben der ATP-Tour.
Sowohl Alcaraz als auch Fritz traten am Laver Cup an. Das Format von Roger Federer gibt genauso keine ATP-Punkte wie der Six Kings Slam. Auch bei diesem Show-Turnier in Saudi-Arabien sind Alcaraz und Fritz angemeldet.

Der Knackpunkt: Mit einem Preisgeld von 13,5 Millionen US-Dollar sind Events wie der Six Kings Slam lukrativer als ATP-Turniere. Genauso wohl auch der Showmatch in Miami, den Carlos Alcaraz im Dezember gegen Joao Fonseca bestreiten wird.