Red Bull: Welche Folgen hat der Rauswurf von Christian Horner?
Teamchef Christian Horner muss seinen Posten bei Red Bull nach 20 Jahren räumen. Ein Versuch, Max Verstappen zu halten? Oder der Anfang eines Neuaufbaus?

Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull trennt sich mit sofortiger Wirkung von Teamchef Christian Horner.
- Der Brite war 20 Jahre lang der Boss bei Red Bull Racing – seit der Gründung des Teams.
- Ist sein Rauswurf eine Geste an Max Verstappen oder der Anfang des Neuaufbaus?
Wie tief die Mächtigen doch fallen! Vor nicht einmal zwei Jahren war Red Bull in der Formel 1 noch schier unantastbar. Mit dem überlegenen RB19 gewann das Team im Jahr 2023 alle bis auf ein Rennen in der Königsklasse. Doch dann begann der Sinkflug – aktuell fährt Weltmeister Max Verstappen bestenfalls noch um Podestplätze.
Dieser Absturz kommt nicht aus dem Nichts: In den letzten zwei Jahren hat Red Bull eine ganze Reihe wichtiger Mitarbeiter verloren. Star-Designer Adrian Newey ging zu Aston Martin, Sportchef Jonathan Wheatley ist nun Teamchef bei Sauber. Chef-Stratege Will Courtenay und Chef-Ingenieur Rob Marshall wechselten zu McLaren.

In der laufenden Saison ist der fünfte WM-Titel von Max Verstappen mittlerweile ausser Reichweite. Nummer-2-Fahrer Yuki Tsunoda verpasste zuletzt fünfmal in Folge die Punkte – ein Negativ-Rekord in der Teamgeschichte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Energy-Drink-Rennstall nicht mehr aus eigener Kraft siegfähig.
Red Bull reagiert auf den sportlichen Sinkflug
Der Rauswurf von Christian Horner ist eine Reaktion auf den sportlichen und organisatorischen Zerfall des Teams. Nicht zuletzt durch seine Sex-Affäre im Vorjahr trug Horner zu den namhaften Abgängen bei. Und verursachte damit den Abstieg auf der Rennstrecke, der nun sogar Max Verstappen zu Wechsel-Gedanken anstiftet.

Denn der Holländer soll ernsthaft über einen Abschied in Richtung Mercedes nachdenken. Ist der Rauswurf von Christian Horner ein verzweifelter Versuch der Red-Bull-Spitze, den Holländer zu halten? Das Verstappen-Lager – zu dem auch Motorsport-Berater Helmut Marko zählt – gilt als Horner-Gegner.
Horner-Rauswurf wegen Verstappen-Abschied?
Denkbar ist aber auch, dass der Horner-Rauswurf ein Indiz für den bevorstehenden Abgang von Verstappen ist. Auch diesen müsste intern wohl der nunmehrige Ex-Teamchef auf seine Kappe nehmen. Falls Verstappen dem Konzern seinen Entscheid mitgeteilt hat, wäre ein Horner-Aus eine verständliche Konsequenz.

In diesem Fall wäre der Rauswurf des Briten wohl der Anfang eines umfassenden Neu-Aufbaus bei Red Bull. Nachfolger Laurent Mekies hat bei Racing Bulls zuletzt starke Arbeit geleistet. Er muss nun die Planungen für 2026 vorantreiben – und potenziell einen Verstappen-Nachfolger suchen ...