MotoGP: Bringt Moto2-Star Moreira nun Schwung in den Fahrermarkt?
Bis auf den Hammer-Wechsel von Toprak Razgatlioglu ist der Fahrermarkt der MotoGP erstaunlich ruhig. Ein Moto2-Hoffnungsträger dürfte das nun ändern.

Das Wichtigste in Kürze
- Der MotoGP-Fahrermarkt ist nach dem Martin-Aprilia-Drama ins Stocken geraten.
- Ein Moto2-Senkrechtstarter steht nun vor dem Aufstieg – und bringt den Markt in Schwung.
- Diogo Moreira hat zwei Angebote; für wen er sich entscheidet, hat weitreichende Folgen.
Zwei grosse Wechsel-Geschichten hat die MotoGP in dieser Saison bereits hinter sich – nur einer klappte auch: Superbike-WM-Dominator Toprak Razgatlioglu fährt 2026 in der Motorrad-Königsklasse für Pramac-Yamaha. Und Weltmeister Jorge Martin wollte sich aus seinem Aprilia-Vertrag losstreiten, besann sich dann aber eines Besseren.
Insgesamt ist das Fahrer-Karussell in der MotoGP bislang ruhig. Bei Ducati bleibt alles beim alten, Marc Márquez und Pecco Bagnaia sind im Werksteam gesetzt. Bei den Kundenteams bleibt ebenfalls alles beim Alten: Gresini macht mit Alex Márquez und Fermin Aldeguer weiter, VR46 mit Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli.
Keine Änderungen bei den Ducati-Jägern
Ähnlich stellt sich die Situation bei den Verfolgern Aprilia dar. Weltmeister Jorge Martin erfüllt seinen Zwei-Jahres-Vertrag nun doch, Marco Bezzecchi überzeugt aktuell als erster Ducati-Jäger. Beim Kundenteam Trackhouse dürfte Raul Fernandez dank seines jüngsten Form-Anstiegs Teamkollege von Rookie-Hoffnung Ai Ogura bleiben.

Und auch bei KTM bleibt 2026 aller Voraussicht nach das Line-up unverändert: Star-Pilot Pedro Acosta ist dank der jüngsten Updates deutlich zufriedener mit dem österreichischen Hersteller. Brad Binder findet langsam zur Form zurück. Und das B-Team Tech3 dürfte mit Maverick Vinales und dem zuletzt formstarken Enea Bastianini weitermachen.
Yamaha holt Toprak in die MotoGP – wer muss gehen?
Abseits der abgewendeten KTM-Insolvenz und des Aprilia-Martin-Vertragszoffs standen die grössten Fragezeichen hinter dem Yamaha-Quartett. Superstar Fabio Quartararo ist vertraglich gebunden. Unklar ist die Lage aber bei seinem Teamkollegen Alex Rins und dem Pramac-Duo Jack Miller und Miguel Oliveira.

Mindestens einer aus dem Trio muss seinen Platz räumen, schliesslich kommt WSBK-Star Toprak Razgatlioglu zu Pramac. Rins steht zwar bis 2026 unter Vertrag, enttäuscht aber auf ganzer Linie. Yamaha würde Miller gerne halten – entweder bei Pramac oder sogar als Rins-Ersatz im Werksteam.

Der grösste Wackelkandidat aktuell ist Oliveira, der auf der Yamaha nur langsam in die Gänge kommt. Zumal sich Yamaha auch mit Moto2-Jungstar Diogo Moreira befasst. Der Brasilianer gilt als Top-Talent und soll einen mehrjährigen Vertrag von Yamaha vorliegen haben. Dann müssten bei Pramac sowohl Miller als auch Oliveira gehen.
Moto2-Talent Moreira auch bei Honda ein Thema
Der Brasilianer hat aber nicht nur von Yamaha ein Angebot – auch Honda hat Interesse. Ohne den Wunsch-Transfer von Jorge Martin werden Joan Mir und Luca Marini im Werksteam weitermachen. Und Johann Zarco ist im Kundenteam LCR glücklich, geniesst dort ohnehin Werksfahrer-Status.

Der grosse Schwachpunkt ist der MotoGP-untaugliche Thailänder Somkiat Chantra. Über Gross-Sponsor Idemitsu erhielt Chantra einen Platz im LCR-Team, erwies sich aber als ungeeignet für die Königsklasse. Nicht nur auf dem Motorrad – auch sein Trainingseifer soll zu wünschen übrig lassen.

Chantra wird 2026 nicht mehr auf einem MotoGP-Bike sitzen – die Frage ist nur, wer ihn ersetzt. Diogo Moreira soll auch von Honda ein Angebot vorliegen haben. Entscheidet er sich aber für Yamaha, dann könnte ein anderer Moto2-Star zum Zug kommen: Der aktuelle WM-Leader Manuel Gonzalez soll bei LCR-Honda die zweite Wahl sein.