MotoGP: Verkauft Valentino Rossi sein VR46-Team?
Nach seinem Rücktritt aus der MotoGP orientierte sich Valentino Rossi in Richtung Sportwagen-Rennen. Nun könnte er sich auch als Team-Besitzer zurückziehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Valentino Rossi steht offenbar vor einem Rückzug als MotoGP-Teambesitzer.
- Der 46-jährige Italiener zeigt schon länger wenig Interesse an der Motorrad-WM.
- Der F1-Eigentümer Liberty Media übernimmt die MotoGP, was den Team-Wert steigen lässt.
Man würde meinen, dass Valentino Rossi als Motorrad-Legende und Teambesitzer regelmässig bei der MotoGP zu Gast wäre. Die italienische Zweirad-Ikone stellt mit dem VR46-Team einen siegreichen Ducati-Kundenrennstall. Und mit Ducati-Star Pecco Bagnaia kommt sogar ein zweifacher Weltmeister aus Rossis eigener Talentschmiede.
Aber die Realität rund um «Il Dottore» und seine einstige grosse Liebe auf zwei Rädern ist eine andere. Nur selten lässt sich der heute 46-Jährige – die gleiche Nummer machte er einst weltberühmt – im GP-Zirkus blicken. Die Leitung seines Rennstalls überlässt er überwiegend seinem langjährigen Weggefährten Alessio «Uccio» Salucci.

Insgesamt scheint das Interesse von Rossi an der Motorrad-WM in den letzten Jahren stark abgekühlt zu sein. Der Italiener betreibt eifrig seine zweite Karriere in der Sportwagen-Szene, bestritt für BMW die 24 Stunden von Le Mans. Im MotoGP-Unterhaus setzte er indes den Sparstift an, die VR46-Teams in der Moto2 und Moto3 gibt es längst nicht mehr.
«Il Dottore» vor Rückzug aus der MotoGP?
Und auch das Herzstück der VR46-Akademie, der MotoGP-Rennstall, wirkt bisweilen fast sträflich vernachlässigt. Grosse Sponsoren zieht das Team kaum an Land, Titel-Sponsor ist der staatliche indonesische Erdöl-Konzern Pertamina. Auf Ducati-Werksmaterial verzichtet man für 2026 aus Kostengründen.

Deutet sich nun langsam der vollständige Rückzug aus der Königsklasse auf zwei Rädern an? Italienischen Medienberichten zufolge soll sich der «Doktor» mit einem Verkauf seiner Ducati-Mannschaft beschäftigen. Der Zeitpunkt wäre günstig: Die Übernahme durch den Formel-1-Eigentümer Liberty Media lässt das kommerzielle Interesse sprunghaft ansteigen.
Rossi könnte VR46 mit Gewinn verkaufen
Und Interessenten soll es reichlich geben: Unter anderem beschäftigen sich die Formel-1-Stars Max Verstappen und Lewis Hamilton mit möglichen Team-Käufen. Hamilton soll in der jüngeren Vergangenheit konkrete Gespräche mit dem zweiten Ducati-Kundenteam Gresini geführt haben.

Erst kürzlich verkaufte Motorrad-Urgestein Hervé Poncharal sein Tech3-KTM-Team an Ex-Formel-1-Teamchef Günther Steiner. Rund 25 Millionen Franken hat sich der Südtiroler die Übernahme kosten lassen. Rossi könnte sein Team, für das er selbst einst rund drei Millionen springen liess, also mit Gewinn verkaufen.
















