MotoGP auch 2027 mit KTM? «Wenn wir es uns leisten können»
KTM hat dank einer Übernahme durch den indischen Bajaj-Konzern das Aus des Herstellers abgewendet. Die Frage nach der Zukunft in der MotoGP bleibt aber offen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zukunft von KTM ist gesichert – hinter dem MotoGP-Projekt steht ein Fragezeichen.
- CEO Gottfried Neumeister ist ehrlich: Ob man weitermacht, ist eine Frage des Geldes.
- Den Vertrag bis zum Ende der Saison 2026 will KTM aber erfüllen.
Seit rund einer Woche ist die Zukunft des österreichischen Motorrad-Herstellers KTM zumindest einstweilen gesichert. Der indische Bajaj-Konzern leistet dem Unternehmen ein Darlehen von mehr als 500 Millionen Franken. Damit kann KTM die im Insolvenz-Verfahren vereinbarte Schulden-Rückzahlungs-Quote fristgerecht erfüllen.
Im Gegenzug übernimmt Bajaj im Lauf des nächsten Jahres die Kontrolle über den KTM-Eigentümer Pierer Mobility AG. Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet das Unternehmen laut «Motorsport-Total.com» weiterhin mit Verlusten – nicht zuletzt durch den sechsmonatigen Produktionsausfall während des Insolvenz-Verfahrens.

Trotzdem herrscht am KTM-Hauptstandort in Mattighofen nun wieder vorsichtiger Optimismus. Die Produktions-Standorte sollen gesichert sein, die Bestände sollen sich bis Jahresende normalisieren. Mittelfristig ist die Zukunft des Motorrad-Herstellers damit wohl abgesichert.
«Wir werden am Motorsport festhalten»
Unklar ist aber, wie es mit dem Motorsport-Programm der Marke weitergeht. Vor allem hinter dem sündteuren Werks-Einsatz in der Motorrad-WM stehen grosse Fragezeichen. KTM-CEO Gottfried Neumeister betont gegenüber den «Salzburger Nachrichten» aber, dass es zumindest auf kurze Sicht wie gehabt weitergehen soll.

«Es gibt laufende Verträge, die wir einhalten», wird Neumeister mit Blick auf die Motorrad-WM zitiert. «Ich kann jetzt nicht über alle Kategorien und Klassen mit allen Marken sprechen, aber ich sage Ihnen klar: Wir werden am Motorsport festhalten. Ich persönlich bin ein grosser Fan der MotoGP», so Neumeister.
KTM-Zukunft in der MotoGP nicht gesichert
Die laufenden Verträge mit dem MotoGP-Promoter Dorna enden nach der Saison 2026. Für 2027 und danach tritt in der Zweirad-Königsklasse eine Reglement-Änderung in Kraft. Das wäre mit einem erhöhten Entwicklungsaufwand verbunden – und das kostet Geld. Entsprechend fraglich ist die MotoGP-Zukunft von KTM.

Wird der österreichische Hersteller auch 2027 mit am Start sein? «Wenn wir es uns leisten können, aber das müssen wir uns anschauen», so Neumeister. Er setzt grosse Hoffnungen in die bevorstehende Übernahme der MotoGP durch den F1-Eigentümer Liberty Media. «Wenn die kommen, kann man erwarten, dass noch viel mehr Aufmerksamkeit kommt.»