Indischer Grossaktionär Bajaj rettet Zweiradhersteller KTM
Der österreichische Motorradhersteller KTM erhält finanzielle Mittel zur Sanierung des Unternehmens. Das Geld kommt vom indischen Grossaktionär Bajaj.

Der österreichische Motorradhersteller KTM erhält die dringend benötigten Sanierungsmittel vom indischen Grossaktionär Bajaj, berichtet «Motorsport-Total». Die Bajaj Auto International Holdings B.V. stellt insgesamt 600 Millionen Euro (rund 561 Millionen Franken) bereit.
Davon fliessen 450 Millionen Euro als Darlehen direkt an die KTM AG. Weitere 150 Millionen Euro gehen an die Pierer Mobility AG, berichtet «Tips».
Das Geld wird auf ein Treuhandkonto des Insolvenzverwalters eingezahlt.
Wechsel an der Unternehmensspitze
Damit ist die Fortführung des Unternehmens vorerst gesichert. Sobald das Landesgericht Ried im Innkreis den positiven Abschluss des Sanierungsplans feststellt, wird das Insolvenzverfahren offiziell beendet, schreibt «Motorsport-Total».

Mit der neuen Finanzierung geht ein Wechsel an der Unternehmensspitze einher. Firmengründer Stefan Pierer scheidet nach Abschluss des Sanierungsverfahrens aus dem Vorstand der Pierer Mobility AG aus, schreibt «1000PS».
Nachfolge bereits geregelt
Seine Nachfolge übernimmt Verena Schneglberger-Grossmann, die künftig gemeinsam mit CEO Gottfried Neumeister die Geschicke des Unternehmens lenkt.
Neumeister äusserte sich optimistisch zur Zukunft der Marke und betonte das Vertrauen in die Partnerschaft mit Bajaj. Die strategische Zusammenarbeit zwischen Bajaj Auto und KTM besteht bereits seit 2007.
Ausblick und Unsicherheiten
Bajaj wird nach dem Sanierungsabschluss die Kontrolle über die Pierer Bajaj übernehmen. Diese wiederum halten die Mehrheit an der Pierer Mobility AG, berichtet «Motorsport-Total».
Damit wächst der Einfluss des indischen Konzerns auf die Entscheidungen und Prozesse bei KTM deutlich.
Produktion könnte sich verlagern
Experten beobachten, dass die Produktion künftig noch stärker nach Indien und Fernost verlagert werden könnte, berichtet «Motorrad». Die Standorte und Jobs im österreichischen Innviertel sollen laut offiziellen Angaben erhalten bleiben.
Die Mitarbeiterzahl ist bereits von über 6100 auf rund 5300 gesunken, etwa 4000 arbeiten weiterhin in Österreich. Die Produktion in Mattighofen wurde zeitweise heruntergefahren, soll aber wieder hochgefahren werden.