Max Verstappen über McLaren: «Wenn man die Tür offen lässt...»
Macht sich McLaren mit seinen «Papaya-Regeln» im Titelkampf der Formel 1 angreifbar? Max Verstappen scheint zumindest eine Chance zu wittern.

Das Wichtigste in Kürze
- Hat Max Verstappen im Kampf um den WM-Titel einen Vorteil gegenüber McLaren?
- Der Holländer fährt bei Red Bull nur für sich – das McLaren-Duo auch gegeneinander.
- Die «Papaya-Regeln» könnten noch zum Thema werden, glaubt Verstappen.
Die kleine Hoffnung auf die Titelverteidigung hat Max Verstappen mit seinen jüngsten Resultaten am Leben erhalten. Der vierfache Weltmeister machte bei den letzten Rennen wertvolle Punkte auf die beiden McLaren-Piloten gut. Verstappen profitierte dabei auch mehr als einmal von internen Unstimmigkeiten beim Konstrukteurs-Weltmeister.
Die «Papaya-Regeln», die den Umgang von Lando Norris und Oscar Piastri auf der Strecke regeln, werden heiss diskutiert. Denn zuletzt kam wiederholt der Eindruck auf, dass man bei McLaren den in der WM schlechter platzierten Norris bevorzugen würde. Etwa mit dem Platztausch in Monza oder dem Verzicht auf einen solchen nach dem Singapur-Rempler.
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Die Zwischenfälle häuften sich zuletzt – und sorgen beim britischen Rennstall für eine gewisse Unruhe. Denn wenn sich Piastri und Norris gegenseitig Punkte wegnehmen, hilft das nur einem: WM-Rivale Verstappen kann sich dann nämlich die Chance ausrechnen, das McLaren-Duo noch abzufangen.
«Wenn man die Tür einen Spalt offen lässt ...»
Max Verstappen sieht insbesondere den Mini-Rammstoss von Norris gegen Piastri in Singapur nicht besonders dramatisch. «Wenn man die Tür einen Spalt offen lässt, wie Oscar in Singapur, kann es zu solchen Situationen kommen», so Verstappen. «Aber sie haben sich das irgendwie auch selbst zuzuschreiben.»

Denn McLaren versuche, einen von Natur aus nicht beherrschbaren Zweikampf zu steuern. «Sie sind sehr darum bemüht, mit gewissen Massnahmen für Gleichheit zu sorgen», so der Holländer. «Aber eine Meisterschaft ist in bestimmten Momenten einfach nicht zu 100 Prozent fair. Man hat mal einen schlechten Boxenstopp oder Motorschaden», so Verstappen.
Profitiert Max Verstappen von «Papaya-Regeln»?
Der Versuch, solche Unwägbarkeiten auszugleichen, sei riskant, meint der Red-Bull-Star. «Aber bei McLaren sehen sie das anders», so Verstappen. «Das ist sehr schwierig, und es kann manchmal zu Frustration führen.» Vor allem bei Piastri war diese nach dem Rempler in Singapur deutlich zu spüren.
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Dass Verstappen selbst solche Eingriffe von der Boxenmauer nicht akzeptieren würde, steht ausser Frage. «Aber dann wären wir bei den Punkten ohnehin nicht so nah beieinander», feixt der Holländer in Austin. «Dann wäre es automatisch kein Problem. Man muss einfach versuchen, nicht in eine solche Situation zu geraten.»