Hat Sauber sein F1-Tal der Tränen endlich hinter sich?
So optimistisch wie schon lange nicht mehr blickt man bei Sauber nach dem Österreich-GP in Richtung der bevorstehenden Audi-Ära. Und das mit gutem Grund.

Das Wichtigste in Kürze
- Sauber befindet sich nach seinem Formtief zunehmend im Aufwärtstrend.
- In Österreich punktete man zum dritten Mal in Folge – erstmals seit 2023 mit beiden Autos.
- Der Aufschwung kommt zur rechten Zeit, vor allem im Hinblick auf 2026.
Nach dem Saisonauftakt in Australien rutschte Sauber in der Formel 1 in eine Abwärtsspirale. Sieben Rennwochenenden vergingen ohne eine Punkt-Platzierung. Doch dann kam mit dem Update-Paket in Spanien der Durchbruch, Nico Hülkenberg punktete zweimal in Folge.
Und am Sonntag in Österreich beendete man ein fast zwei Jahre andauerndes Warten: Erstmals seit dem Katar-GP 2023 fuhren beide Sauber bei einem Grand Prix in die Punkte. Formel-2-Champion Gabriel Bortoleto holte als Achter seine ersten WM-Punkte, Hülkenberg doppelte als Neunter nach.

Hülkenbergs fünften Platz in Spanien hätte man – wie Rang 7 in Melbourne zum Auftakt – als Ausrutscher abstempeln können. Hier wie dort spielten die Umstände eine Rolle: In Australien half dem Deutschen das Regen-Chaos, in Barcelona profitierte er von Ausfällen und Verstappens Russell-Rammstoss.
Updates bei Sauber tragen endlich Früchte
Aber die Resultate der vergangenen beiden Rennwochenenden deuten darauf hin, dass Sauber die richtige Richtung eingeschlagen hat. Ein wesentlicher Unterschied zu den mageren vergangenen Jahren: Die Update-Pakete, die der Schweizer Rennstall 2025 ans Auto bringt, schlagen allesamt ein.

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die strukturellen Umbauten unter Audi-Herrschaft endlich Früchte tragen. Der neue Teamchef Jonathan Wheatley kann sich auf den sportlichen Aspekt konzentrieren. Die Integration mit Audi und die technische Aufsicht obliegen dem Audi-F1-Projektleiter Mattia Binotto.
Rechtzeitig für 2026 auf dem richtigen Weg?
Unter dem Ex-Ferrari-Boss scheint die Entwicklung in Hinwil langsam die Kurve bekommen zu haben. Von der befürchteten Rolle als Schlusslicht des Starterfeldes ist das künftige Audi-Werksteam mittlerweile weit entfernt.
Nach dem Erfolgserlebnis in Österreich fehlen nur drei Punkte zum siebtplatzierten Haas-Team, nur zehn zu Racing Bulls auf Rang sechs.

Der Aufschwung kommt genau zur rechten Zeit – schliesslich werden parallel schon die Weichen für 2026 gestellt. Lange bestand Grund zur Sorge, dass Sauber auch 2026 als Audi-Werksteam kein konkurrenzfähiges Chassis bauen würde. Nun besteht Hoffnung, dass die Entwicklungsarbeit in Hinwil rechtzeitig Fahrt aufnimmt ...