Im Rahmen des Kanada-GP treffen sich die Teamchefs der Formel 1 zu einer Besprechung. Die Kameras von Netflix laufen mit – das führt zu Aufregung,
Formel 1 Teamchefs
Christian Horner (Red Bull), Mattia Binotto (Ferrari) und Toto Wolff (Mercedes) bei einer Pressekonferenz in der Formel 1 (Archivbild). - Red Bull Content Pool
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Das Wichtigste in Kürze

  • Red-Bull-Teamchef Christian Horner stört sich am Netflix-Einfluss auf die Formel 1.
  • Die Film-Crews von «Drive To Survive» begleiten sogar die Teamchef-Meetings.
  • Die Folge: Aus den Debatten wird ein «Theater», wie der Red-Bull-Boss meint.

Die Formel 1 steuert auf Saison-Halbzeit zu – und steckt in einer hitzigen Debatte über die neuen Regeln. Denn die Ground-Effect-Autos der Ära 2022 leiden unter einem kuriosen Phänomen, das als «Porpoising» bezeichnet wird.

Finden Sie es richtig, dass die FIA mitten in der Saison die Regeln anpasst?

Dabei fangen die Autos auf den Geraden an, auf und ab zu hüpfen. Was von aussen merkwürdig aussieht, ist für die Fahrer im Cockpit eine wahre Tortur. Nicht zuletzt deshalb wurden die Rufe nach einer Anpassung der Regeln nach dem Baku-GP lauter.

Wird die Formel 1 wegen Netflix zum Theater?

Und tatsächlich hat die FIA mit einer neuen Technischen Direktive reagiert, die das Hoppeln eindämmen soll. Allerdings kommt das nicht bei allen Teams gut an. Eine Regeländerung mitten in der Saison, die einigen Teams hilft? Das führt zu Debatten.

Beim Kanada-GP trafen sich deshalb die Teamchefs der Formel 1 zu einer Gesprächsrunde. Dabei waren sie allerdings nicht allein – auch die Kameras von Netflix waren anwesend. Die Diskussion wurde für die Formel-1-Serie «Drive To Survive» mitgefilmt.

Formel 1 Kamera
Eine Kamera in der Formel 1 filmt eine Pressekonferenz (Symbolbild). - F1.com

Und laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner war das einer sachlichen Diskussion nicht unbedingt zuträglich. «Ich denke, es war ein Hauch von Theater in diesem Meeting», ärgert sich der Brite gegenüber «Motorsport.com».

Horner unterstellt FIA Bevorzugung von Mercedes

Bei dem Meeting wurde auch die Frage debattiert, ob die FIA-Direktive überhaupt regelkonform sei. Denn sie erlaubte unter anderem den Einbau einer zweiten Stütze für den Unterboden. Die technischen Regularien erlauben allerdings nur eine.

Christian Horner Formel 1
Christian Horner, Teamchef von Red Bull, beim Kanada-GP der Formel 1. - Red Bull Content Pool

«Das war besonders enttäuschend», meint Horner über die FIA-Intervention. «Es gibt einen klaren Prozess, wie so etwas eingeführt werden muss. So was müsste in einem technischen Forum debattiert werden – es dient nur dazu, die Probleme eines Teams zu lösen.»

Mercedes Formel 1 Regeln
Eine solche Stütze wäre am Mercedes W13 in der Formel 1 erlaubt – zwei nicht. - Twitter/@AnythingF1

Den Red-Bull-Teamchef stört zudem, dass Mercedes offenbar vorgewarnt wurde. Denn die Direktive über die zweite Stütze kam erst auf dem Weg nach Montreal. Trotzdem hatten die Silberpfeile als einziges Team den Bauteil dabei. «Das kann sich jeder selbst ausrechnen.»

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