Vor dem Kanada-GP lanciert die FIA neue Massnahmen gegen das «Bouncing» der Formel-1-Renner. Die neuen Vorschriften spalten das Fahrerlager.
FIA Formel 1 Mercedes
Die FIA stellt neue Regeln für die hüpfenden Formel-1-Autos von Mercedes und Co. auf. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die FIA reagiert auf die Beschwerden der Fahrer über das «Bouncing» der neuen Autos.
  • Beim Aserbaidschan-GP war das schmerzhafte Phänomen besonders deutlich.
  • Nun werden neue Regeln eingeführt – das löst hitzige Diskussionen aus.

Schon seit den ersten Testfahrten wird in der Formel 1 über ein neues Phänomen der jüngsten Auto-Generation debattiert: Die neuen Ground-Effect-Renner hüpfen auf den Geraden auf und ab.

Finden Sie es richtig, dass die FIA die Regeln wegen der hüpfenden Autos anpasst?

Was anfangs noch nach einem Kuriosum aussah, hat sich mittlerweile zu einem handfesten Problem entwickelt. Nach dem Aserbaidschan-GP klagte etwa Lewis Hamilton über starke Rückenschmerzen. Auch andere Fahrer waren betroffen.

Neue Massnahmen gegen hüpfende Autos

Vor dem Kanada-GP verkündete der Motorsport-Weltverband FIA deshalb neue Massnahmen. Telemetriedaten und Messungen am Unterboden sollen das Ausmass des «Porpoising» genannten Phänomens je nach Team individuell bestimmen.

Am Mercedes von Lewis Hamilton ist das Porpoising gut zu erkennen. - Sky Sports F1

Anhand dieser Daten soll dann ein Toleranzbereich bestimmt werden. Wer diesen nicht einhält – also auf den Geraden stärker hoppelt – muss seine Fahrzeug-Abstimmung anpassen. Das schützt zwar den Fahrer, kostet aber Performance.

Im Fahrerlager stösst das auf wenig Gegenliebe. «Das ist mehr ein Pflaster als eine Lösung», meint etwa Mercedes-Pilot George Russell. Der Brite ist doppelt betroffen: Mercedes leidet stark unter Porpoising, Russell ist aber auch Präsident der Fahrer-Vereinigung GPDA.

Verstappen schiesst gegen die FIA

WM-Leader Max Verstappen übte indessen scharfe Kritik an der FIA. «Diese ständigen Regel-Änderungen mitten in der Saison finde ich nicht korrekt», so der Holländer. «Ich verstehe natürlich den Sicherheits-Aspekt.»

Max Verstappen FIA Kanada
Max Verstappen kritisiert das Einschreiten der FIA in der Debatte um hüpfende Formel-1-Autos. - keystone

Allerdings sei das Problem leicht zu lösen. «Wenn man das Auto höher einstellt, hat man weniger Hüpfen. Fahrer und Ingenieure versuchen natürlich immer, das Limit dessen zu finden, was man aushalten kann», so der Weltmeister.

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