Formel 1: Kehrt Ex-Pleite-Rennstall Caterham schon 2027 zurück?
Ein wildes Gerücht macht in der Sommerpause der Formel 1 die Runde: Der Name Caterham soll schon 2027 wieder in der Startaufstellung auftauchen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein kurioses Comeback-Gerücht macht aktuell in der Formel 1 die Runde.
- Steht 2027 ein zwölftes Team in der Startaufstellung der Königsklasse?
- Ein kuwaitischer Jung-Investor hat ambitionierte Pläne. Ob sie aufgehen, ist fraglich.
Grosse Ideen und nichts dahinter – dieses Konzept passt schon aus historischer Sicht hervorragend zur Formel 1: Wie viele gross angekündigte Projekte kamen letztlich gar nicht zustande? Alleine in jüngerer Vergangenheit wären das die Einstiegspläne von HitechGP, LKYSUNZ oder Rodin-Carlin.
Aus der jüngsten Bewerbungsrunde hat es einzig Cadillac – vormals Andretti – tatsächlich in die Formel 1 geschafft. Und selbst für den US-Hersteller mit Rückendeckung von Automobil-Gigant General Motors war der Weg ausserordentlich steinig. Und nicht zu vergessen, enorm kostspielig. Rund 600 Millionen kassiert allein die Konkurrenz als «Abfindung».

Ein wildes Gerücht bringt nun einen einstigen Formel-1-Underdog zurück auf die Landkarte: Saad Kassis-Mohamed, ein junger Investor aus Kuwait, will seine Investment-Firma SKM Capital in die Königsklasse bringen. Und aus Marketing-Gründen dafür den Namen Caterham nutzen.
Drei neue Teams 2010 – keines existiert mehr
Formel-1-Fans werden sich an den – nicht ganz unumstrittenen – Rennstall aus Malaysia erinnern: Eingestiegen war man 2010 als einer von drei neuen Rennställen neben HRT und Manor (später Virgin und Marussia). Beim Debüt hiess Caterham noch Team Lotus, nach einem Rechtsstreit um den Namen schwenkte man auf Caterham um.

Nachhaltig war keines der drei Projekte damals: Der spanische HRT-Rennstall kollabierte Ende 2012 als erstes, Caterham machte nach der Saison 2014 ebenfalls schlapp. Einzig Manor hielt sich nach einer zwischenzeitlichen Insolvenz immerhin bis Ende 2016 in der Formel 1.
Wo kommt Caterham ins Spiel?
Aber wie kommt es nun zu den Comeback-Gerüchten? Kassis-Mohammed, gerade einmal 24-jährig, will mit «SKM Racing» auf den Formel-1-Erfolgszug aufspringen. Ein Technikzentrum in Silverstone soll das Team schon bezogen haben. Die Renn-Abteilung soll laut «Motorsport-Total» in München ihre Zelte aufschlagen.

Gegenüber dem indischen «Sportstar» erklärt Kassis-Mohamed auch die Verbindung zu Caterham. Der Name sei «vielen noch ein Begriff», so der Unternehmer. «Eine Markenlizenz erleichtert den Einstieg ins Marketing, ohne das alte Unternehmen mit seinen Schulden neu aufleben zu lassen.»
Unwahrscheinlich, dass die Formel 1 «Ja» sagt
Die Pläne sind ambitioniert – wenngleich wohl nicht besonders realistisch. Knapp über 200 Mitarbeiter sollen den Start in das F1-Projekt ermöglichen, schon 2027 will man das Debüt feiern. Der kuwaitische Unternehmer rechnet mit Investitionen von 280 Millionen in den ersten drei Jahren.

Ob die Formel-1-Träume mehr sind als ein Luftschloss, darf unterdessen stark bezweifelt werden. Die FIA und die F1-Verantwortlichen prüften im Vorjahr deutlich besser etablierte Projekte auf Herz und Nieren. Einzig Andretti-Cadillac erhielt nach einem sündhaft teuren Tauziehen den Zuschlag.