Mit einem 3:2-Sieg über Lugano sichert sich YB nach dem Meistertitel auch den Cup. Die Berner Stars zeigen sich euphorisch – die Tessiner hadern mit der Pleite.
Christian Fassnacht (YB) im Nau.ch-Interview nach dem Cup-Final. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • YB krönt sich im Cup-Final gegen den FC Lugano zum Double-Sieger.
  • Die Berner gewinnen mit 3:2 gegen die Tessiner – müssen aber zittern.
  • Bei Lugano überwiegt die Enttäuschung nach einer schwachen ersten Halbzeit.

Es ist vollbracht! Mit einem 3:2-Sieg im Cup-Final sichert sich Meister YB vor heimischer Kulisse im Wankdorf den Double-Triumph. Gegen den entthronten Titelverteidiger Lugano müssen die Berner trotz 2:0-Pausenführung aber bis zum Schluss zittern.

Holt sich YB auch im nächsten Jahr das Double?

Entsprechend gross ist auch die Freude bei den Double-Gewinnern. Christian Fassnacht freut sich besonders über die Fans auf der Tribüne. «Einmal durfte ich es ja schon erleben, aber vor leeren Rängen. Das jetzt mit den Fans, Familie und Freunden teilen zu dürfen, ist umso schöner.»

Von YB fällt «unglaublich viel Last» ab

Der 29-Jährige gibt aber auch zu: «Es ist auch unglaublich viel Last, die abfällt. Wir sind schon so lange Meister und mussten die Spannung aufrechterhalten. Im Verein war auch ein wenig das Trauma von 2018 da, wo wir es nicht geschafft haben.»

YB FC Lugano Cup
Jean-Pierre Nsame (YB) jubelt mit dem Pokal nach dem Final des Schweizer Cups gegen den FC Lugano. - keystone

Dass Lugano den Final mit dem zweimaligen Anschlusstreffer bis zum Schluss offen hält, wäre verzichtbar gewesen. «Aus meiner Sicht hätte es nicht mehr spannend werden müssen. Für den neutralen Zuschauer war es sicher ein spannendes Match. Aber in meinen Augen haben wir es souverän heimgebracht.»

Heimgebracht hat es YB auch dank Torhüter-Jungspund Marvin Keller: Der 20-Jährige rutschte nach den Verletzungen von David von Ballmoos und Anthony Racioppi für das Saisonfinish zwischen die Pfosten.

Und im Final trug Keller seinen Teil dazu bei, dass YB das dritte Double der Club-Geschichte bejubeln darf. «Es ist unglaublich, ich geniesse es einfach», freut er sich im Nau.ch-Interview. «Wir werden das jetzt zuerst einmal feiern, bevor wir weiter darüber nachdenken.»

Marvin Keller (YB) im Nau.ch-Interview nach dem Cup-Final. - Nau.ch

Unmittelbar vor dem letztlich entscheidenden 3:1 muss sich der 20-Jährige noch auszeichnen. «Es war eine brenzlige Phase, da hätte es auf beide Seiten kippen können. Wir haben das nötige Glück gehabt.»

Lewin Blum (YB) im Nau.ch-Interview nach dem Cup-Final. - Nau.ch

«Es ist ein sehr schönes Gefühl», freut sich auch Lewin Blum. «In der ersten Halbzeit haben wir es gut unter Kontrolle gehabt. In der zweiten Halbzeit ist ein bisschen zu wenig gekommen. Da mussten wir gegen einen guten Gegner recht beissen.»

Steffen: «Fehler werden gegen eine Truppe wie YB bestraft»

Ganz anders ist die Stimmung auf der Gegenseite. «Am Ende haben wir uns vielleicht ein bisschen selbst geschlagen», bilanziert Lugano-Star Renato Steffen. «Die erste Halbzeit war nicht gut, wir hatten vielleicht zu viel Respekt.

Renato Steffen (FC Lugano) im Nau.ch-Interview nach dem Cup-Final. - Nau.ch

Dabei hat Steffen auch ein Lob für den Double-Gewinner. «YB macht mit Qualität halt die Tore. In die zweite Halbzeit sind wir gut gekommen, haben das Tor gemacht. Danach waren wir eigentlich am Drücker.»

Die Schwachstelle bei den Bianconeri sei die Offensive gewesen. «Wir müssen die Chancen nutzen, wenn wir sie haben. Das haben wir nicht gemacht», ärgert sich Steffen. «Wir haben ein unnötiges drittes Tor bekommen, vorher hatten wir die Chancen zum 2:2.»

«Qualität ist nicht nur in den Beinen, sondern manchmal auch im Kopf», so der Lugano-Routinier. «In manchen Situationen muss man auch ein bisschen kaltblütig sein. Aber das ist sicher kein Vorwurf», meint Steffen.

Mattia Bottani (FC Lugano) im Nau.ch-Interview nach dem Cup-Final. - Nau.ch

«Wenn du verlierst, ist die Enttäuschung natürlich immer gross», so Steffen. «Wir sollten von der ersten Sekunde an da sein, das waren wir nicht. Nach dem 0:2-Rückstand haben wir Moral bewiesen, das spricht für die Mannschaft.»

«Standards sind immer schwierig gegen YB. Bei den anderen Toren waren es individuelle Fehler, aber beide wissen, dass sie das besser lösen können. Gegen eine Truppe wie YB wird das bestraft», bilanziert der 31-Jährige.

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