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Tuchel, Tedesco & Co: Der Trainer ist immer das leichteste Opfer

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Wenn es einem Club nicht läuft, ist es meist der Trainer, der gehen muss. Dabei wäre etwas mehr Geduld manchmal gar nicht so verkehrt. Ein Kommentar.

Thomas Tuchel Chelsea
Thomas Tuchel ist nicht mehr Trainer des FC Chelsea. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Champions-League-Auftakt fliegen gleich zwei Top-Trainer raus.
  • Chelsea trennt sich von Thomas Tuchel, RB Leipzig beurlaubt Domenico Tedesco.
  • Beiden hilft nicht, dass sie ihre Clubs zu grossen Erfolgen geführt haben.

Binnen einer Stunde sind heute Mittwoch gleich zwei Spitzen-Trainer ihren Job los. RB Leipzig wirft Domenico Tedesco nach dem Debakel-Saisonstart raus. Bei Chelsea muss Thomas Tuchel nach dem 0:1 bei Dinamo Zagreb gehen.

Dass Leipzig Tedesco nach dem verpatzten Saisonauftakt rauswirft, ist keine Überraschung. Da hilft ihm auch nicht, dass er den Club zum ersten Titel der Vereinsgeschichte geführt hat. Ebenso wenig half Tuchel, dass er mit Chelsea die Champions League gewann.

Domenico Tedesco RB Leipzig
Domenico Tedesco ist nicht länger Trainer von RB Leipzig. - keystone

Der Trainer ist immer das leichteste Opfer, wenn es einem Club nicht nach Wunsch läuft.

Man wünscht sich «einen neuen Impuls» (Leipzig), will «einen Übergang einleiten» (Chelsea). Da rollt schnell ein Kopf, und meistens ist es der des Übungsleiters.

Etwas mehr Geduld mit den Trainern, bitte!

Dabei hätten sich gerade Tuchel und Tedesco etwas mehr Zeit verdient gehabt. Das Transferfenster ist noch keine Woche geschlossen, die Teams neu zusammengewürfelt. Tuchels Wunsch-Neuzugang Aubameyang spielte genau 59 Minuten für den Deutschen.

Thomas Tuchel
Thomas Tuchel muss beim FC Chelsea seinen Hut nehmen. - dpa

Bei beiden Clubs liegen die Probleme andernorts: Chelsea befreit sich unter neuen Eigentümern von den Relikten der Abramowitsch-Ära. Und Leipzig wird von seiner nicht immer treffsicheren Transfer-Politik eingeholt.

Sind Clubs mit Trainer-Entlassungen zu voreilig?

Aber statt den Trainern die Zeit zu geben, ihre neuen Teams zu einer Einheit zu formen, fliegen die Fetzen.

Und man muss kein Hellseher sein, um vorauszuahnen, dass es in einem ähnlichen Tempo weitergehen könnte. FCZ-Trainer Franco Foda wäre ein Kandidat.

Oder auch Leverkusen-Coach Gerardo Seoane: Vier Pleiten aus den ersten fünf Ligaspielen, dazu das Pokal-Aus gegen Elversberg – der Druck ist da. Im Vorjahr führte Seoane die Werkself in die Champions League.

Aber solche Dinge sind schnell vergessen.

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