Super League: Schiri-Chef erklärt umstrittene Entscheide bei FCB-GC

Darian Males steigt gegen GCs Lei Li brutal ein – und kommt mit der Gelben Karte davon. Dann verursacht er einen Penalty, wird aber nicht zum zweiten Mal verwarnt. Andi Zeqiri kommt bei einem harten Foul gegen André Ribeiro mit Gelb davon.

Dafür fliegt auf der anderen Seite Ayumu Sako mit Gelb-Rot vom Platz. Noah Loosli trifft nach einem gespielten Pass seinen Gegenspieler unglücklich und muss unter die Dusche.

Es sind die Platzverweise vier und fünf, welche Alain Bieri innerhalb von zwei Wochen austeilt. Beim 2:0-Sieg gegen Sion zeigt der Unparteiische gleich drei Luzernern die Ampelkarte.

Nach dem Spiel zwischen Basel und GC werfen die Entscheidungen bei Loosli, Males und Zeqiri Fragen auf. Nau.ch hat bei Schiri-Boss Dani Wermelinger nachgehakt. Der 51-Jährige bezieht zu den Fällen jeweils einzeln Stellung:

Loosli gegen Pelmard: Ein grobes Foulspiel – Fusskontakt mit Stollen oberhalb des Knöchels. Die Bilder der Aktion sind klar und zeigen das Foul auf. Die Intervention des VAR war korrekt, die Rote Karte folglich auch.

Males gegen Lei: Ein «rücksichtsloses Tackling» (Regel 12, rücksichtslos bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für einen Gegner ausser Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer Verwarnung (Gelbe Karte) zu ahnden). Auf den Bildern sieht es so aus, als gebe es einen Körper- oder Knie-gegen-Körper-Kontakt.

Es handelt sich um einen korrekten Entscheid des Schiedsrichters, weshalb der VAR nicht eingreift. Folglich ist die Verwarnung in dieser Situation korrekt.

Zeqiri – Ribeiro: Ebenfalls ein «rücksichtsloses Tackling» und demzufolge eine Gelbe Karte. Es handelt sich um einen korrekten Entscheid des Schiedsrichters, weshalb der VAR nicht eingreift. Folglich ist die Verwarnung korrekt.

Zur Erinnerung: Der VAR greift ein, wenn es sich um einen «klaren und offensichtlichen Fehler» des Schiedsrichters handelt. Dies lag im Falle von Loosli vor, bei den anderen beiden Fällen waren die Entscheide des Schiedsrichters korrekt.

Ausserdem wollte Nau.ch von Schiri-Boss Wermelinger wissen, ob es bei Schiedsrichtern genau wie bei Spielern Formhochs und -tiefs gibt. Alain Bieri hat schon letzte Woche bei Luzern gegen Sion drei Karten verteilt und wurde im Nau.ch-Tribünenzeugnis mit dem Kaktus abgestraft. Befindet sich Bieri aktuell vielleicht in einem Formtief?

Wermelinger antwortet: «Die Leistung jedes Schiedsrichters wird nach jedem Spiel analysiert: Ehrliches, direktes und konstruktives Feedback für die Schiedsrichter-Teams ist ein fester Bestandteil unseres Prozesses, wie es vermutlich auch Trainer und Spieler handhaben. Dass Schiedsrichter unpopuläre Entscheide fällen müssen, gehört zu ihrem Job.»

«Bei unseren Beobachtungen orientieren wir uns an der Qualität der Leistung, nicht an den subjektiven Meinungen der Öffentlichkeit oder der Medien. Was Ihre Bemerkung mit dem Kaktus angeht: Der Kaktus ist eine robuste, widerstandsfähige Pflanze, die in rauer Umgebung gedeiht. Sehen Sie die Parallelen?