Mohamed Aboutrika hat 105 Länderspiele für Ägypten absolviert. Jetzt arbeitet der 43-Jährige als TV-Experte – und sorgt während einer Sendung für einen Skandal.
Mohamed Aboutrika
Mohamed Aboutrika im Trikot von Al Ahly. Dort spielte der Ägypter in den letzten Jahren seiner Karriere. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mohamed Aboutrika bezeichnet Homosexualität im TV als «gefährliche Ideologie».
  • Der ehemalige Fussball-Profi arbeitet als Experte beim Katar-Sender «beIN Sports».
  • Im Studio reagiert niemand auf die Aussagen des 43-Jährigen.
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Der Fernsehsender «beIN Sports» überträgt Spiele der englischen Premier League in Katar und Nordafrika. Als Fussball-Experte rund um die Partien ist unter anderem Mohamed Aboutrika am Bildschirm zu sehen.

«Gefährliche Ideologie»

Der 43-Jährige ist Ex-Profi und hat insgesamt 105 Länderspiele für Ägypten absolviert. 2008 wurde er von der «BBC» zu Afrikas Fussballer des Jahres gewählt.

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Am vergangenen Wochenende schockiert Aboutrika die Zuschauer mit homophoben Aussagen. So bezeichnet er Homosexualität auf Sendung als «gefährliche Ideologie», welche nicht mit dem Islam vereinbar sei.

Mohamed Aboutrika
Mohamed Aboutrika während der Sendung auf «beIN Sports». - Screenshot Twitter

«Unsere Aufgabe ist es, dem Phänomen der Homosexualität entgegenzutreten, die Menschen schämen sich nicht mehr dafür», so Aboutrika.

Hintergrund dieser Äusserungen ist eine Kampagne der Premier League. So tragen die Fussballer in England noch bis Anfang Dezember Regenbogen-Armbänder. Die Initiative setzt sich für die Inklusion von LGBTQ+ ein.

TV-Sender gibt Statement ab

Besonders ärgerlich: Niemand im Studio reagiert auf die Aussagen von Mohamed Aboutrika. Im Netz erntet der Ex-Kicker dafür viel Kritik.

Premier League
Liverpool-Captain Jordan Henderson trägt die Regenbogen-Binde.
Callum Wilson
Auch Newcastles Callum Wilson jubelt mit der speziellen Schlinge am Arm.
Mohamed Aboutrika
Mohamed Aboutrika (l.) lief während seiner Karriere insgesamt 105 Mal für die ägyptische Nationalmannschaft auf.
Mohamed Aboutreika
Am Wochenende schockierte er TV-Zuschauer mit homophoben Aussagen.

Der Sender «beIN Sports» reagiert mit einer Stellungnahme: «Als globale Mediengruppe vertreten und unterstützen wir Menschen, Anliegen und Interessen jedweder Herkunft, Sprache und Kulturerbes in 43 sehr unterschiedlichen Ländern, wie wir jeden Tag zeigen.»

Ob der Ägypter weiter als Experte bei Spielen tätig sein wird, ist unklar. Eine Anfrage von «CNN» lässt «beIN Sports» unkommentiert. Laut der englischen Zeitung «Daily Mail» soll Aboutrika abgesetzt werden.

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