Nach den Schmähplakaten gegen Hoffenheim-Investor Dietmar Hopp von den Fans von Bayern München droht Schalke vor dem DFB-Pokal-Kracher mit harten Konsequenzen.
1899 Hoffenheim Bayern München
Beim Spiel zwischen Bayern München und 1899 Hoffenheim beleidigen Bayern-Fans den Hoffenheim-Investor Dietmar Hopp. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem DFB-Pokal-Viertelfinal zwischen Schalke und Bayern sind die Fans das Hauptthema.
  • Von den Bayern-Fans ist eine erneute Provokation gegen Dietmar Hopp zu erwarten.
  • Schalke kündigte bereits an, dass das Team bei Störungen das Spielfeld verlassen würde.

Die Attacken der deutschen Fussballfans gegen Hoffenheim-Investor Dietmar Hopp bleiben Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Am Dienstag sind alle Augen nach Gelsenkirchen gerichtet, wo Schalke im DFB-Pokal-Viertelfinal Bayern München empfängt (ab 20.45 Uhr). Denn es waren die Fans der Bayern, die mit ihrem Anti-Hopp-Plakat die Lawine losgetreten hatten.

Können Sie die Schmähungen gegen Hopp und den DFB nachvollziehen?

Zur Erinnerung: Im Bundesliga-Spiel der Bayern gegen Hoffenheim beleidigten Münchner Fans den TSG-Geldgeber. Auf einem Transparent wurde Hopp als «Hurensohn» bezeichnet. Auslöser dafür war die von Hoffenheim erwirkte Auswärtssperre für BVB-Fans. Dortmunder Anhänger dürfen zwei Jahre lang nicht ins TSG-Stadion in Sinsheim.

Union Berlin Bayern München
Die Fans von Union Berlin solidarisieren sich mit ihrer Kritik an Dietmar Hopp mit den Anhängern von Bayern München. - keystone

Zahlreiche Fangruppen hatten sich nach dem Bayern-Eklat mit den Fans der Münchner solidarisiert. In Berlin etwa hielten Union-Fans im Spiel gegen Wolfsburg ein Banner mit Hopps Gesicht im Fadenkreuz hoch. Auch hier wurde wie zuvor in München das Spiel unterbrochen, gar über einen Abbruch spekuliert.

Plakate gegen Hopp nicht nur bei Bayern München

Die Reaktion auf die Attacken gegen Hopp polarisiert – und das nicht nur wegen der Personalie Hopp. Vielmehr stösst vielen sauer auf, dass etwa gegen rassistische Beleidigungen weit weniger konsequent agiert wird. «Ein Hurensohn wird beleidigt – Deutschland schockiert. Rassismus an der Tagesordnung – nichts passiert», postulierten etwa die Fans in Bochum.

Die Befürchtung liegt nahe, dass auch beim Pokal-Kracher auf Schalke wieder Plakate im Mittelpunkt stehen werden. Und die Knappen kündigten auf ihrer Website bereits an, auf etwaige Störungen im Spiel gegen Bayern München konsequent zu reagieren. Sollten «derartige Vorkommnisse in der Veltins-Arena sichtbar werden, wird unsere Mannschaft den Platz verlassen», heisst es. Dies wolle man «ungeachtet der Spieldauer, des Resultats oder etwaiger Konsequenzen» umsetzen.

Ein geschlossener Abmarsch der Spieler stünde in klarem Gegensatz zu den Richtlinien, die der DFB für solche Fälle vorgibt. Der deutsche Verband hält bislang klar an seinem an die Vorgaben von Uefa und Fifa angelehnten Drei-Stufen-Plan fest. Dieser sieht vor, beim ersten Vergehen mit einer Stadiondurchsage zu deeskalieren. Beim zweiten Verstoss sollen Schiedsrichter und Spieler in die Kabine gehen, beim dritten wird abgebrochen.

Der FC Bayern stellte denn in den sozialen Medien auch klar, dass es keine Absprache zwischen den beiden Vereinen gäbe.

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