Der Gold-Traum ist ausgeträumt! Die Hockey-Nati verliert den Final an der Weltmeisterschaft gegen Tschechien mit 0:2. Die Spieler sind unglaublich enttäuscht.
Schweizer Nati
Lange Gesichter bei der Schweizer Nati nach dem WM-Final. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Nati unterliegt Tschechien im WM-Final mit 0:2.
  • Die Enttäuschung bei den Spielern ist gross. «Wir wollten Gold», sagt etwa Kevin Fiala.
Ad

So nah dran und doch vorbei: Zum zweiten Mal nach 2018 muss sich die Schweizer Nati im WM-Final geschlagen geben. Das Team von Trainer Patrick Fischer unterliegt Gastgeber Tschechien mit 0:2.

Die Enttäuschung bei den Spielern ist riesig. Kevin Fiala, der in Tschechien zum MVP des Turniers gewählt wurde, meint kurz nach dem verlorenen Final: «Schade, wirklich schade. Wir wollten Gold. Es ist gerade schwierig, mit diesen Emotionen umzugehen.»

Kevin Fiala
Ein enttäuschter Kevin Fiala zeigt sich beim Interview mit SRF niedergeschlagen nach der Niederlage im WM-Final gegen Tschechien.
Eishockey WM Schweiz Final
Roman Josi, der Captain der Schweizer Eisgenossen, ist nach dem verlorenen WM-Final den Tränen nahe.

Der NHL-Star sagt weiter, dass es einige Tage dauern werde, bis man stolz über das Geleistete sein kann. «In diesem Final wollten wir es wirklich packen. Es war von Anfang bis Schluss ein enges Spiel.»

Roman Josi sagt, man habe wirklich an den Sieg geglaubt – «auch heute im Final». Der Captain kämpft mit den Tränen. Das Spiel analysiert erwie folgt: «Es war sehr eng, beide Teams waren sehr geduldig. Sie machten dann im dritten Drittel das Tor, wir konnten nicht mehr reagieren.»

Eishockey-WM
Die Schweizer Nati-Stars gratulieren den Tschechen zur gewonnen Eishockey-WM.
Schweizer Nati
Die Enttäuschung bei den Schweizern ist riesig.
Eishockey WM
Die Silbermedaillen um den Hals - doch die Enttäuschung ist den Eisgenossen ins Gesicht geschrieben.
Den Tränen nahe: Die Schweizer Nati verpasst erneut den Gold-Traum.

Im Moment überwiege die Enttäuschung, so Josi: «Jeder ging für jeden, jeder gab alles. Es war unglaublich mit diesem Team, das ist etwas, das man sicher nie vergessen wird.»

Andres Ambühl sagt: «Es ist nicht das, was wir uns erhofft und was wir gewollt haben. Es tut weh, wenn man so nahe dran ist, aber am Ende reicht es dann trotzdem nicht." Der Stürmer weiss, dass man sich «irgendeinmal» schon über das toll gespielte Turnier freuen werde. Doch die Enttäuschung über die Finalniederlage sitze tief.

Alu-Pech auf beiden Seiten

Von Beginn weg geraten die Schweizer im Endspiel unter Druck. Die Tschechen spielen physisch und körperbetont. In den ersten 40 Minuten fallen keine Tore.

Zweimal scheitern die Gastgeber am Aluminium. Auch Bertschy trifft mit seinem Schuss nur den Pfosten.

Schweizer Nati
Nati-Keeper Leonardo Genoni ist gegen Tschechien früh gefordert. - keystone

Im letzten Drittel geht es intensiv weiter. Thürkauf verpasst den Lucky-Punch auf Seiten der Schweizer nur knapp. Auch er scheitert an der Torumrandung.

Pastrnak trifft mitten ins Schweizer Herz

Zehn Minuten vor Schluss kommt es dann zur Vorentscheidung. Superstar David Pastrnak zieht vom linken Bully-Kreis direkt ab und trifft wuchtig zum 1:0 für die Gastgeber. Bitter für die Nati!

Nati
Die tschechischen Spieler jubeln nach dem Tor von David Pastrnak. - keystone

In der Schlussphase werfen die Schweizer noch einmal alles nach vorne. Kurz vor dem Ende wird es vor Tschechien-Goalie Dostal noch einmal brenzlig.

Schlussendlich bleiben die Offensivbemühungen aber erfolglos. 19 Sekunden vor der Sirene machen die Tschechen mit dem 2:0 ins leere Tor alles klar.

Der Live-Ticker vom Final zum Nachlesen gibt es hier.

Zweite Silbermedaille nach 2018

Die Schweizer erleben damit ein Déja-vù. 2018 unterlag man den Schweden im Endspiel nach Penaltyschiessen. Es folgten sechs Jahre der Enttäuschung, wo es jeweils nicht über den Viertelfinal hinaus reichte. Nun ist es erneut «nur» Silber.

Genoni
Leonardo Genoni geschlagen: Nach 50 Minuten schlägt es im Schweizer Gehäuse ein. - keystone

Das Team darf dennoch stolz auf sich sein. Nach einer Gruppenphase mit nur einer Niederlage gelang im Viertelfinal die Revanche gegen Deutschland. Im Halbfinal eliminierte man Titelverteidiger Kanada.

Ist der WM-Titel der Tschechen verdient?

Die Mannschaft ist über das Turnier hinweg zu einer Einheit zusammengewachsen. Und liess die Fans bis zum Schluss von Gold träumen.

Auf der anderen Seite schreiben die Tschechen beim Heimturnier ein WM-Märchen. In der Gruppenphase musste man sich der Nati noch geschlagen geben. Nun folgt der Sieg im Final.

Tschechien kürt sich zum Weltmeister – zum ersten Mal seit 14 Jahren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Patrick FischerKevin FialaRoman JosiTrainerNHLSchweizer Nati