EHC Thun gegen Dübendorf schlecht belohnt
Der EHC Thun wollte am Samstag den dritten Sieg in Serie erringen. Die Hürde war mit dem Tabellenzweiten aus Dübendorf aber gross.

Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun gerät gegen Dübendorf früh in Rücklage.
- Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich ziehen die Gäste auf 1:3 davon.
- Die Thuner verkürzen und drücken am Ende vehement auf den Ausgleich.
Es war eine Art Verfolgerduell am Samstag im Grabengut. Der EHC Thun ging von Rang vier, der EHC Dübendorf von Platz zwei aus ins Rennen. Die Hausherren siegten zuletzt zweimal, die Gäste sogar dreimal in Serie.
Beim EHC Thun kann es gezwungenermassen zu Umstellungen im Line-up. Leni Michellod verletzte sich im Abschlusstraining am Freitagabend. Der Neuzugang wird den Thunern mehrere Wochen fehlen.
Für ihn rückte Verteidiger Sascha Inniger in die Offensive. In der Defensive kamen mit Sven Mlynar und Julien Rösti zwei Talente der SCL Young Tigers zum Zug. Beide spielten bis und mit der U15 im Nachwuchs beim HC Dragon Thun.
EHC Thun früh in Rücklage
Trotz der Umstellungen starten die Thuner gleich gut ins Spiel: Nach schöner Kombination mit Sturmpartner Gyger verpasst Bärtschi nach nur 30 Sekunden die Führung.
Auch die Gäste aus dem Kanton Zürich legen fulminant los. Dübendorf-Topscorer Fabian Ganz legt quer für Niklas Wegmüller, der zum 0:1 einlocht. Bloss 85 Sekunden sind bis dahin gespielt.

Nach drei Minuten vertendeln die Thuner die Scheibe an der offensiven blauen Linie. Nico Kammermann entwischt und fährt alleine auf Stephan Küenzi los. Der Thuner Torhüter verhindert mit seiner Parade einen frühen Zwei-Tore-Rückstand.
Die nächste gefährliche Aktion gehört erneut den Gästen. Nach acht Minuten wird es chaotisch vor Küenzi. Drei Zürcher versuchen die Scheibe ins Tor zu arbeiten. Am Ende reüssiert aber keiner.
Unmittelbar nach Drittelsmitte unterläuft dann den Gästen der erste Fehler. Thuns Gyger fängt die Scheibe in der eigenen Zone ab und schickt sofort Michael Bärtschi in die Vertikale. Der Wirbelwind des EHC Thun bezwingt Dübendorf-Goalie Tauss «Five Hole».
Nur zwei Zeigerumdrehungen später kassieren die Berner Oberländer eine Zwei-plus-Zwei-Minuten-Strafe. Der EHC Thun wehrt sich dabei gut.
Yannick Gugelmann verliert zeitweise seinen Stock und klärt unter Applaus der über 400 Zuschauer in Fussballer-Manier. Auf der anderen Seite entwischt Stefan Spinell und hätte beinahe einen Shorthander erzielt.

Die vierminütige Unterzahl scheint quasi überstanden, bevor sich Dübendorfs Birchler ein Herz fasst. Der Stürmer tanzt einfach mal zwei Thuner aus und lässt auch Küenzi nicht den Hauch einer Chance. Es steht 2:1 für die Gäste.
Kurz vor dem ersten Pausentee hat Stefan Spinell im Slot die grosse Chance auf den Ausgleich, scheitert aber an Tauss. So geht ein unterhaltsames erstes Drittel mit einem nicht unverdienten 2:1 für Dübendorf zu Ende.
Je ein Powerplay-Tor im Mitteldrittel
Im zweiten Drittel kommen die Glattaler erneut zu einem Powerplay und stechen erneut zu. Nach einer sehenswerten Stafette kann Jari Allevi freistehend im Slot zum 1:3 einschieben.
Den EHC Thun lässt der Zwei-Tore-Rückstand nicht etwa kalt. Unmittelbar nach Spielmitte erhalten die Thuner ihr erstes Powerplay des Abends.
Nachdem Gugelmann ein Bully gewinnt, bedient Fiebiger Gauch, der nicht lange fackelt. Mit einem satten Schuss trifft er an Tauss vorbei ins Glück. Das Heimteam drückt nun mehr und mehr nach vorne.

Die nächsten echten Chancen folgen erst im Schlussdrittel. Kurz nach Wiederbeginn verpasst Topscorer Christen den Ausgleich. Auch das geniale Duo Bärtschi/Gyger kommt erneut zu einem guten Abschluss.
Als nächstes versucht sich Stefan Spinell, scheitert aber ebenfalls. Auch Christen und Schaerz im Zusammenspiel schaffen den in der Luft liegenden Ausgleich nicht. Abhilfe könnte acht Minuten vor Schluss das zweite Powerplay schaffen.
Das derzeit effizienteste Powerplay-Team der Liga lässt die Scheibe laufen und kommt zu Abschlüssen. Der Hartgummi scheint in diesem Schlussdrittel aber wie verhext.

80 Sekunden vor der Schlusssirene verlässt Goalie Küenzi seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers. Der EHC Thun legt noch einmal alles in die Waagschale, kann das dritte Tor aber nicht mehr erzwingen.
Gute Leistung wird nicht belohnt
Dübendorf nimmt die drei Punkte mit in den Kanton Zürich. Die Berner Oberländer werden für eine starke Leistung schlecht belohnt. Das Glück – welches diese Saison auch schon Thuner Freund war – erarbeiteten sich die Gäste in der ersten Spielhälfte.
Für den EHC Thun ist es zwar ein kleiner Dämpfer, aber kein Grund zur Sorge. Das Team steht immer noch auf dem fünften Rang und darf optimistisch bleiben. Am Mittwoch geht es zum Tabellennachbarn Hockey Huttwil.













