King Roger hat einen neuen Sponsor. Uniqlo dürften die meisten nicht kennen. Kein Wunder: Die Marke gibt es in der Schweiz noch nicht.
Auch mit Uniqlo auf der Brust spielt Federer grandios.
Auch mit Uniqlo auf der Brust spielt Federer grandios. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Uniqlo ist neuer Sponsor von Roger Federer.
  • Den Deal soll sich der Kleiderhersteller 300 Millionen Dollar kosten lassen.

Die Überraschung ist gelungen. Roger Federer kreuzte heute in Wimbledon in Uniqlo-Kleidern auf. Zu ersten Mal in seiner Karriere trägt der Maestro nicht Klamotten des US-Sportartikelherstellers Nike.

Zehn Jahre soll der Deal mit dem japanischen Ausrüster dauern. Wert: 30 Millionen Dollar pro Jahr, schätzt der italienische Journalist Vincenzo Martucci. Also total 300 Millionen! Uniqlo kommentiert diese Zahlen nicht. Doch stimmen sie, verdient Federer deutlich mehr als mit Nike. Der 2008 unterzeichnete Zehnjahresvertrag hatte ein Gesamtvolumen rund 130 Millionen Dollar.

Nike viel grösser

Dabei ist Nike deutlich grösser. Der US-Sportartikelhersteller setzte letztes Jahr 34 Milliarden Dollar um. Uniqlo hingegen nur umgerechnet 6 Milliarden Dollar. Trotzdem ist Federer nicht das erste prominente Aushängeschild. Bis 2017 hatten die Japaner Novak Djokovic unter Vertrag. Uniqlo hatte ihn 2012 von Adidas abgeworben.

Mit Tennis-Ass Kei Nishikori haben die Japaner einen Landsmann unter Vertrag. Sein Deal liess sich die Kleidungsfirma 50 Millionen Dollar kosten. Auch der australische Golfer Adam Scott spielt unter der Flagge von Uniqlo.

Die Marke dürfte hierzulande kaum jemand kennen. Der Kleiderhersteller ist in Japan zwar omnipräsent, bei uns aber nicht erhältlich. Erst in den letzten Jahren wagte sich das Unternehmen über die Landesgrenze hinaus. Aktuell gibt es 1900 Filialen, über 800 davon in Japan.

Wer im deutschsprachigen Raum Uniqlo-Kleider will, muss nach Deutschland pilgern. In der Schweiz gibt es die Marke nicht. Noch nicht. Mit Roger Federer als Botschafter dürfte ein Marktstart in der Schweiz ein Kinderspiel sein. Zudem sind mit dem Abgang von OVS haufenweise Kleiderläden leer geworden.

Konkurrenz von Zara

Uniqlo und Nike sind zwei verschiedene paar Schuhe. Die Japaner sind breit aufgestellt und preiswert. Die Konkurrenten sind in erster Linie keine Sportbrands, sondern eher Zara und H&M. Ein Herren-Shirt gibt es in Deutschland für 9,90 Euro, ein Polo für 19,90 Euro. Nike verlangt rund das Doppelte.

Hinter dem grössten Kleiderhändler Japans steckt die Unternehmensgruppe Fast Retailing. Diese gehört Tadashi Yanai, mittlerweile zweitreichster Japaner. «Forbes» schätzt sein Vermögen auf 19,3 Milliarden Dollar. «Mr. Federer ist einer der grössten Champions der Geschichte; mein Respekt für ihn übersteigt den Sport», lässt er sich in einer Medienmitteilung zitieren.

Stellt sich die Frage, was mit dem RF-Logo passiert. Das ist nämlich im Besitz von Nike. Theoretisch könnte der Brand zwar abgekauft werden. Diesen Kauf dürfte sich Nike wohl vorgolden lassen. Ein Blick in den Online-Shop der US-Marke zeigt: Verschwunden sind die Federer-Klamotten aber noch nicht.

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