Berner Regierung will Fehlanreize bei Angehörigenpflege beseitigen
Der Berner Regierungsrat will neue Tarife für Firmen einführen, die pflegende Angehörige anstellen, und empfiehlt die entsprechende Motion zur Annahme.

Der Berner Regierungsrat plant neue Tarife für Firmen, die pflegende Angehörige anstellen. Er empfiehlt eine entsprechende Richtlinienmotion zur Annahme, um finanzielle Fehlanreize zu beseitigen. Grossratsmitglieder von SP, EVP, FDP, GLP, SVP und Mitte haben den Vorstoss unterzeichnet.
Hintergrund ist ein wachsender Markt von Spitex-Organisationen, die sich auf die Anstellung pflegender Angehöriger spezialisieren. Laut Regierung erhalten die Unternehmen für Leistungen der Grundpflege aktuell bis zu 78.70 Franken pro Stunde vergütet. Pflegende Angehörige erhalten davon jedoch oft nur knapp die Hälfte.
Firmengewinne auf Kosten der Pflegenden?
Die Differenz bleibt bei den Firmen, obwohl tiefere Kosten entstehen als bei klassischer Spitex. Der Regierungsrat teilt laut Mitteilung die Einschätzung der Motionäre, dass das aktuelle Modell zu finanziellen Fehlanreizen führt.
Eine wirtschaftliche, transparente und gesetzlich abgestützte Lösung sei nötig, um Qualität zu sichern und Übergewinne zu verhindern. Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion stehe dazu im Austausch mit anderen Kantonen.
Neue Tarife ab 2026
Geplant sei, «zeitnah eine Lösung zu finden» und die Verordnung über die sozialen Leistungsangebote zu überarbeiten. Neue Tarife werden laut Regierung frühestens Anfang 2026 in Kraft treten.










