WHO

WHO-Chef lobt Rolle der EU im weltweiten Kampf gegen Corona-Pandemie

AFP
AFP

Belgien,

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die Rolle der EU im weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie gelobt.

WHO-Chef Tedros
WHO-Chef Tedros - World Health Organization/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Tedros verteidigt sich gegen Kritik an Haltung zu China.

«Die WHO schätzt die Führungsqualitäten der EU in diesen beispiellosen Zeiten sehr», sagte Tedros am Donnerstag vor dem Gesundheitsausschuss des EU-Parlaments. Er hoffe, dass seine Organisation in Brüssel weiterhin einen wichtigen Partner und Unterstützer habe. Kritik einiger Abgeordneter an der Haltung seiner Organisation zu China wies er zurück.

Die EU-Abgeordneten hoben mehrheitlich die Bedeutung der WHO im weltweiten Kampf gegen das neuartige Coronavirus hervor. Seine Fraktion unterstütze «nachdrücklich» Tedros' persönliches Engagement und die WHO als Organisation, sagte der Konservative Peter Liese (CDU). «Ich glaube, dass das ganze Parlament Sie unterstützt». Glücklicherweise habe Tedros nichts gemein mit US-Präsident Donald Trump, der in der Krise falsch agiere.

Trump hatte der WHO und ihrem Chef wiederholt vorgeworfen, zu China-freundlich zu sein. Er kündigte deshalb das Ende der US-Beitragszahlungen und später den Austritt seines Landes aus der Organisation an. Abgeordnete der rechtspopulistischen und rechtsnationalen EU-Fraktionen griffen diese Vorwürfen allerdings auf. Die WHO habe an Vertrauen verloren, weil sie China nicht kritisiere, sagte etwa die spanische Abgeordnete Margarita de la Pisa.

Tedros wies dies zurück. «Wir können China nicht dafür kritisieren, zu spät gehandelt zu haben», weil es bislang keine Informationen gebe, die dies belegten. Er verwies auf die von der WHO eingeleitete unabhängige Untersuchung zu den Ursprüngen und der ersten Ausbreitung des Coronavirus.

Ausserdem wiederholte der WHO-Chef sein ausdrückliches Lob für Chinas Reaktion auf den ersten grossen Corona-Ausbruch in der Provinz Hubei im Januar. Die Massnahmen dort seien «sehr stark» gewesen. «Und sie haben das Virus in Rekordzeit identifiziert (...) und das Ergebnis sofort geteilt». Nicht nur die WHO, sondern auch viele andere Länder hätten dies sehr geschätzt.

Den Ländern der EU legte der Äthiopier in der jetzigen Phase der Pandemie nahe, rigoros vorzugehen: «Sie müssen testen und jeden Fall isolieren und behandeln und alle Kontakte finden und unter Quarantäne stellen», forderte er. Kosten dürften dabei nicht gescheut werden, denn «letztlich sind die Ausgaben für Gesundheit keine Kosten, sondern Investitionen».

Für die Zukunft müsse zudem sichergestellt werden, «dass die Lehren aus der Pandemie gezogen werden», sagte Tedros weiter. Dabei gehe es nicht nur um die Vorbereitung auf künftige Ausbrüche von Krankheiten, sondern um das grosse Bild, die Beziehung zwischen Mensch und Natur. «Wir müssen unseren Lebensstil hinterfragen» und etwa entschieden gegen den Klimawandel vorgehen.

Kommentare

Weiterlesen

Umfrage Coop
659 Interaktionen
Nau.ch-Umfrage
Donald Trump
314 Interaktionen
Melania-Einfluss

MEHR IN POLITIK

Spitalnotfälle
2 Interaktionen
Arzttarife
AKW Gösgen
131 Interaktionen
Realistische Idee?
Berner Obergericht
3 Interaktionen
Vertrag

MEHR WHO

Impfen Coronavirus
141 Interaktionen
Grosse Gefahr
WHO
24 Interaktionen
50 Prozent
Mücke
2 Interaktionen
Massnahmen
Mann Bank See Möwen
3 Interaktionen
WHO-Bericht

MEHR AUS BELGIEN

Kaja Kallas
20 Interaktionen
Konsequenzen
Aussenbeauftragte Kaja Kallas
7 Interaktionen
Verhandlungen
eu ukraine
3 Interaktionen
Bis 2027
Donald Trump
Verhandlungen