In Guinea wurde am Sonntag über eine umstrittene neue Verfassung und ein neues Parlament abgestimmt. Dabei kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen.
guinea proteste
Pläne für eine Verfassungsänderung in Guinea lösten Proteste aus. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Guinea wurde am Sonntag über eine neue Verfassung abgestimmt.
  • Die Reform ist höchst umstritten, Präsident und Regierung stehen deswegen in der Kritik.
  • Oppositionelle hatten angekündigt, die Abstimmung zu boykottieren und zu verhindern.

Trotz der Coronavirus-Pandemie haben die Menschen im westafrikanischen Guinea am Sonntag über eine neue Verfassung und ein neues Parlament abgestimmt.

Abstimmungen von Gewalt überschattet

Schon kurz nach Öffnung der Wahllokale kam es in einem Vorort der Hauptstadt Conakry zu Gewalt. Jugendliche griffen vor einem Wahllokal in einer Schule Polizisten an. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde im Vorort Ratoma noch ein weiteres Wahllokal angegriffen und geplündert.

Gegen den Verfassungsentwurf gibt es Widerstand in der Bevölkerung. Kritiker werfen der Regierung vor, Präsident Alpha Condé eine dritte Amtszeit ermöglichen zu wollen.

Alpha Condé Guinea
Alpha Condé, Präsident von Guinea. - Keystone

Bei Massenprotesten gegen die neue Verfassung wurden seit Oktober mehr als 30 Menschen getötet. Die Opposition hat angekündigt, beide Abstimmungen zu boykottieren und zu verhindern. Bereits am Samstag wurden Verwaltungsgebäude angegriffen und Wahlunterlagen zerstört.

Guinea bisher mit zwei Corona-Fällen

Ursprünglich sollte das Referendum bereits Anfang März stattfinden. Es wurde jedoch nach internationaler Kritik an den Wählerverzeichnissen in letzter Minute um drei Wochen verschoben. Trotz der Coronavirus-Pandemie wurde an dem neuen Wahltermin festgehalten.

In Guinea wurden bislang zwei bestätigte Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Nachbarländer haben wegen der Pandemie bereits öffentliche Versammlungen begrenzt.

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