US-Aussenminister Blinken rief zu einer besseren Zusammenarbeit mit Taiwan auf. Dies könnte vor allem auf Widerstand seitens China stossen.
US-Aussenminister Blinken
US-Aussenminister Blinken - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Aussenminister Blinken bittet um verbesserte Integration Taiwans in der UNO.
  • Taiwan sei ein wichtiger internationaler Akteur, das habe auch die Pandemie gezeigt.
  • Die USA betonen, dass Taiwans Rolle jedoch mit der Ein-China-Politik übereinstimmen müsse.

«Wir ermutigen alle UN-Mitgliedstaaten uns dabei zu unterstützen, eine robuste, bedeutsame Beteiligung von Taiwan im UN-System und in der internationalen Gemeinschaft zu unterstützen», erklärte US-Aussenminister Antony Blinken am Dienstag. Taiwan sei eine «demokratische Erfolgsgeschichte», ein wichtiger internationaler Akteur und ein «geschätzter Partner und bewährter Freund».

Pandemiebekämfung: Taiwan spiele eine wichtige Rolle

Eine bedeutsame Beteiligung Taiwans im UN-System sei «keine politische Frage, sondern eine pragmatische Frage», erklärte Blinken weiter. Er verwies dabei unter anderem auf den internationalen Kampf gegen die Corona-Pandemie und Taiwans Rolle als Luftfahrt-Knotenpunkt. Taiwan habe zuletzt aber nicht an Treffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (Icao) teilnehmen können, beklagte Blinken. «Taiwans Ausschluss untergräbt die wichtige Arbeit der UNO und der mit ihr verbundenen Gremien.»

Blinken betonte zugleich, eine Einbindung Taiwans müsse in Übereinklang mit der sogenannten Ein-China-Politik stehen. Die USA erkennen die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas an. 1971 verlor Taiwan seinen Sitz bei den Vereinten Nationen zugunsten der Volksrepublik China.

Grafik China Taiwan
Grafik China Taiwan - Keystone

Die Spannungen zwischen Peking und Taipeh nehmen seit Jahren zu. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan spaltete sich 1949 von China ab.

Die China-Politik der USA scheint zweideutig

Chinas Präsident Xi Jinping hat den chinesischen Anspruch auf eine Wiedervereinigung mit Taiwan zuletzt wiederholt bekräftigt. In den vergangenen Monaten häuften sich zudem die Vorfälle, bei denen chinesische Kampfjets in den taiwanischen Luftverteidigungsraum eindrangen.

Zuletzt sorgte US-Präsident Joe Biden mit der Zusicherung militärischer Unterstützung Taiwans bei einem möglichen Angriff Chinas für Aufsehen. Das Weisse Haus betonte jedoch umgehend, es gebe keinen Kurswechsel in der Taiwan-Politik der USA.

Seit langem verfolgen die Vereinigten Staaten in dieser Frage eine Linie der «strategischen Zweideutigkeit». Dabei sichern die USA zwar Taiwan Unterstützung beim Aufbau von dessen Verteidigungsfähigkeiten zu. Sie versprechen aber nicht ausdrücklich, der Insel im Falle eines Krieges zu Hilfe zu kommen.

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