USA sanktionieren Führung von deutscher Organisation HateAid

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Das von der US-Regierung verhängte Einreiseverbot wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen betrifft auch die Leiterinnen der deutschen Organisation HateAid, die sich gegen Hass im Netz engagiert.

ARCHIV - Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin der HateAid Gmbh, spricht während einer Pressekonferenz zur Gründung der Organisation. Foto: Soeren Stache/dpa
ARCHIV - Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin der HateAid Gmbh, spricht während einer Pressekonferenz zur Gründung der Organisation. Foto: Soeren Stache/dpa - Keystone/dpa/Soeren Stache

Betroffen sind die beiden Geschäftsführerinnen Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon, wie das US-Aussenministerium auf X mitteilte.

Für ihren Einsatz gegen digitale Gewalt war von Hodenberg im Oktober mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Damals hiess es, von Hodenberg habe 2018 mit der Gründung von HateAid Pionierarbeit geleistet: Die Organisation sei die erste bundesweite Beratungsstelle, an die sich Menschen bei Fällen von Gewalt im Netz wenden können. HateAid bietet Hilfe an, wenn sich jemand im Internet mit beleidigenden und diskriminierenden Aussagen konfrontiert sieht.

Die von der US-Regierung verhängten Einreiseverbote betreffen auch den früheren französischen EU-Kommissar Thierry Breton, der als Architekt des EU-Gesetzespakets Digital Services Act gilt, der Online-Plattformen reguliert. Ausserdem nannte das US-Aussenministerium zwei weitere Betroffene: Den Gründer der Organisation Center for Countering Digital Hate, Imran Ahmed, und die Gründerin der Organisation Global Disinformation Index, Clare Melford – beide setzen sich gegen Hass im Netz und gegen Desinformation ein.

Das Ministerium hatte die Namen der fünf Betroffenen nicht sofort mitgeteilt. Die Rede war zunächst bloss von «radikalen Aktivisten» und «instrumentalisierten» Nichtregierungsorganisationen, die Zensurmassnahmen durch ausländische Staaten vorangetrieben hätten. Sie sollen versucht haben, US-Plattformen zu zwingen, «amerikanische Standpunkte» zu unterdrücken, die sie ablehnten.

US-Aussenminister Marco Rubio hatte zuvor auf X geschrieben: «Viel zu lange haben Ideologen in Europa organisierte Bemühungen angeführt, um amerikanische Plattformen dazu zu zwingen, amerikanische Standpunkte zu bestrafen, die ihnen nicht passen.» Unter Präsident Donald Trump werde die US-Regierung «exterritoriale Zensur» nicht länger tolerieren und Einreiseverbote gegen «führende Persönlichkeiten des globalen Zensur-Industrie-Komplexes» ein. Man sei bereit, die Liste zu erweitern, wenn es keine Kurskorrektur gebe.

Rubio und andere US-Regierungsvertreter hatten in der Vergangenheit schon mehrfach angebliche Internetzensur in Europa kritisiert. Hintergrund war eine Entscheidung der EU-Kommission, wonach die Plattform X des Milliardärs Elon Musk wegen Transparenzmängeln eine Strafe von 120 Millionen Euro zahlen muss. Die Entscheidung löste in den Vereinigten Staaten heftige Reaktionen aus. Rubio sprach auf X von einer «Attacke auf alle amerikanischen Tech-Plattformen und das amerikanische Volk durch ausländische Regierungen». Die Tage der Online-Zensur für Amerikaner seien vorbei.

Kommentare

User #1820 (nicht angemeldet)

Peinliche Panne im Weißen Haus: Weil das Team rund um Donald Trump noch voll im Zensieren-Modus war, hat das Büro des US-Präsidenten heute versehentlich eine offizielle Weihnachtsgrußkarte veröffentlicht, auf der mutmaßlich Donald Trump komplett geschwärzt wurde. Auf Anfragen von Medienvertretern reagierte das Weiße Haus mit einer Entschuldigung. "Es handelt sich hierbei um ein Versehen des Teams, das für die Schwärzungen bei den Epstein-Akten zuständig war", so ein Sprecher. "In diesem Fall wäre die Entfernung des Präsidenten aber nicht nötig gewesen, da First Lady Melania Trump bereits volljährig ist." Das Weiße Haus will daher zeitnah eine ungeschwärzte Version des Grußbildes veröffentlichen.

User #3304 (nicht angemeldet)

Dipl. Beziehungen zu den USA abbrechen. Spätestens wenn sie Grönland annektieren. Aber vermutlich sind da unsere Politiker zu feige dazu

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