Die Regierung stärkte ihren Einfluss auf die Hochschulen im Land. Mit neuen Gesetzen werden elf Universitäten an einen Stiftungsbesitz übergehen.
Viktor Orban
Ungarns Regierungschef Viktor Orban. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ungarn konnte mit neuen Gesetzen seinen Einfluss auf Hochschulen stärken.
  • Neu stehen elf Universitäten im Besitz einer Stiftung.
  • Viktor Orban wollte damit seinen Einfluss für die Wahl stärken.

Mit der Verabschiedung neuer Gesetze weitet Ungarns rechtskonservativer Regierungschef Viktor Orban seinen Einfluss auf die Hochschulen des Landes deutlich aus. Elf staatliche Universitäten werden durch die am Dienstag verabschiedeten Gesetzestexte in Stiftungsbesitz übergehen.

Ein Plan von Viktor Orban?

Dazu wurden fünf de-facto private Stiftungen neu gegründet, die neben den Hochschulen eine Reihe von Kultureinrichtungen übernehmen sollen. Oppositionsparteien vermuten hinter dem Manöver eine Massnahme Orbans. Dies, um bei einer möglichen Abwahl im nächsten Jahr weiter in der Politik Ungarns mitmischen zu können.

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Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn. - dpa

In den Stiftungsräten würden künftig Fidesz-Mitglieder sitzen, die auf unbestimmte Zeit ernannt werden, erklärte die Opposition. Orbans Regierungspartei Fidesz versuche, mit diesen Gesetzen «staatliches Vermögen auszulagern». Laut ungarischen Medien werden zahlreiche staatliche Vermögenswerte im Gesamtwert von rund drei Milliarden Euro auf die neuen Stiftungen übertragen. Darunter Schlösser, touristische Einrichtungen sowie Grundstücke.

Modernisierung von Hochschulbildung

Die Gesetze gewährleisten die Unabhängigkeit der Stiftungen von den jeweils amtierenden Regierungen. Mitglieder des Kabinetts Orban betonten: Neue Stiftungsmodell für Universitäten werden die Hochschulbildung modernisieren, indem es die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor erleichtert.

Weniger als zwölf Monate vor der nächsten Wahl liegt in aktuellen Umfragen ein Sechs-Parteien-Oppositionsbündnis vor Orbans regierender Fidesz. Die Partei eroberte seit ihrer Machtübernahme 2010 dreimal in Folge eine Zweidrittelmehrheit im Parlament.

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