Hungerstreik in Ungarn: Maja T. ins Gefängniskrankenhaus verlegt
Maja T., mutmassliches Mitglied der linksextremistischen Szene, sitzt in Ungarn in Haft. In Folge eines Hungerstreiks wurde T. nun in ein Krankenhaus verlegt.

Im Dezember 2023 wurde die deutsche non-binäre Person Maja T. in Berlin festgenommen. Ihr wird laut «Zeit» vorgeworfen, gemeinsam mit anderen antifaschistischen Aktivisten in Budapest Angehörige der rechtsextremen Szene angegriffen zu haben.
Die Auslieferung nach Ungarn erfolgte im Juni 2024, obwohl das Bundesverfassungsgericht kurz darauf eine einstweilige Verfügung gegen die Überstellung erliess. In Budapest soll Maja T. nun wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht stehen.

Die Vorwürfe und die Umstände der Auslieferung haben in Deutschland und international für erhebliche Kritik gesorgt. Besonders die Frage nach rechtsstaatlichen Standards in Ungarn steht im Fokus.
Maja T. in Ungarn im Hungerstreik
Seit Anfang Juni befindet sich Maja T. in einem Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen in Ungarn zu protestieren. Nach Angaben des Vaters habe sich Majas Gesundheitszustand dadurch erheblich verschlechtert.

Heute wurde T. deshalb laut «Welt» in ein Haftkrankenhaus nahe der rumänischen Grenze verlegt. Details zum aktuellen Zustand sind nicht öffentlich bekannt, doch die Verlegung unterstreicht die Dringlichkeit der Lage.
Linke fordert Rücküberstellung
Die Partei Die Linke fordert eine sofortige Rücküberstellung nach Deutschland und kritisiert die Haftbedingungen in Ungarn scharf. Fraktionschef Martin Schirdewan betont laut «N-TV», dass Maja T. ein faires Verfahren und eine menschenwürdige Behandlung zustehen.
Auch aus anderen politischen Lagern kommen Forderungen, die Bundesregierung müsse sich stärker für die Rückholung einsetzen. Die Kritik richtet sich dabei insbesondere gegen die ungarische Regierung unter Viktor Orban, der vorgeworfen wird, rechtsstaatliche Prinzipien zu missachten.