Der deutsche Bundeskanzler hat sich gegen Sanktionen von der EU gegen Gerhard Schröder ausgesprochen.
Scholz mit dem niederländischen König Willem-Alexander und Regierungschef Mark Rutte
Scholz mit dem niederländischen König Willem-Alexander und Regierungschef Mark Rutte - ANP/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundestag hat Schröders staatlich finanziertes Büro gestrichen.
  • Die EU könnte den Altbundeskanzler ebenfalls sanktionieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich gegen EU-Sanktionen gegen Altbundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) wegen dessen Tätigkeiten für russische Energiekonzerne ausgesprochen. Die Entscheidung des Bundestags, Schröder sein staatlich finanziertes Büro samt Mitarbeiterstellen zu streichen, sei «folgerichtig», sagte Scholz auf einer Pressekonferenz mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte in Den Haag am Donnerstag. Weitere Schritte «halte ich aktuell nicht für erforderlich».

Der Kanzler forderte Schröder jedoch auf, seine Tätigkeit für die russischen Unternehmen aufzugeben. «Es wäre am allerbesten, Gerhard Schröder würde seine Posten niederlegen.» Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte am Donnerstag beschlossen, dass Schröders Büro «ruhend gestellt» wird. Sein Ruhegehalt und Personenschutz werden aber nicht angetastet. Das Europaparlament sprach sich zudem mit grosser Mehrheit dafür aus, auch EU-Sanktionen gegen den Altkanzler zu verhängen.

Hintergrund des Vorgangs sind Schröders seit Jahren bestehende Verbindungen nach Russland. Er pflegt enge Verbindungen zu Russlands Staatschef Wladimir Putin, hat dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht verurteilt und ist auch nach Beginn des Krieges weiterhin für russische Energieunternehmen tätig.

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